Category Archives: Geistliches Wort

Weihnachten – Nachlese – was bleibt?

Weihnachten – Nachlese – was bleibt?

Bild: Dominik Schaack; www.pfarrbriefservice.de)

 

Gott ist nur Liebe. So heißt es in einem Lied aus Taizé:
„Gott ist nur Liebe. Wagt für die Liebe alles zu geben.
Gott ist nur Liebe. Gebt euch ohne Furcht.“

Gott ist nur Liebe. Seine Liebe ist in Jesus Mensch geworden – das haben wir Weihnachten wieder gefeiert. In einem kleinen Baby ist seine unendliche Liebe sichtbar und berührbar geworden.

Ein kleines Baby, das angewiesen ist auf Liebe und Fürsorge, das sterben würde, wenn man sich nicht um es kümmern würde. So war es bei Jesus und so wird es für immer bei jedem neugeborenem Kind sein.

Jesus ist angewiesen auf Liebe und Fürsorge. Er konnte nur groß werden, heranwachsen, leben, weil Menschen sich um ihn gekümmert haben, ihm ihre ganze Liebe geschenkt haben.

Das konnten selbst die Kinder der Kitas nachvollziehen, mit denen ich die Krippen in unseren Kirchen angeschaut habe. Jesus – Gottes Liebe – wäre gestorben, wenn es nicht Menschen wie Maria und Josef gegeben hätte.

Und es sind Gedanken, die mir nachgehen: Kann Gottes Liebe in mir nur groß werden, heranwachsen und leben, wenn ich mich um ihn „kümmere“, wenn ich ihm meine
Liebe und „Fürsorge“ schenke? Ist Gott auf meine Liebe angewiesen? Ist das nicht vermessen, zu denken, zu glauben? Ja, er ist dringend angewiesen auf unsere Liebe und
Fürsorge, nicht um seiner selbst willen, sondern um der Menschen und seiner Schöpfung willen.

Seine Liebe wird in dieser Welt nur sichtbar, berührbar, spürbar durch dich und mich – vielleicht ist das ein guter Gedanke, der von Weihnachten bleibt und der durch das noch fast neue Jahr begleiten kann.

Ihre Marie-Luise Bittger

 

 

Gedanken zu Weihnachten 2024

Bild: PV Corvey

Liebe Schwestern und Brüder,

stellt euch mit mir eine kalte, stille Nacht in Bethlehem vor. Wir Hirten saßen draußen auf dem Feld, eng zusammen, um das Feuer, mit dem wir uns vor der Dunkelheit und Kälte schützten. Für viele in der Stadt waren wir kaum sichtbar, einfache Menschen, die in der Nacht über die Herden wachten. Doch diese Nacht sollte anders werden. Plötzlich brach ein Licht die Dunkelheit auf. Es war nicht das schwache Licht unserer Feuer oder das der Sterne, es war heller und wärmer als alles, was wir je gesehen hatten. Inmitten dieses Glanzes erschien ein Engel, und seine Stimme klang kräftig und tröstend: „Fürchtet euch nicht!“

Etwas in diesen Worten nahm uns die Angst. „Heute ist euch der Retter geboren – Christus, der Herr!“ Ein Kind war geboren, der Messias, und der Engel verkündete es uns Hirten. Noch immer erschüttert standen wir da, und dann, wie ein zweites Wunder, öffnete sich der Himmel über uns, und eine Schar Engel stimmte ein Loblied an: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!“

Nach diesem wundervollen Moment standen wir Hirten eine Zeit lang regungslos. Die Freude in uns war wie eine Flamme, die brannte und uns dazu drängte, diesen Retter zu sehen. In Eile brachen wir auf, durch die stillen Gassen Bethlehems. Dort, in einem kleinen Stall, fanden wir ihn: das Kind, von dem der Engel sprach, in eine einfache Krippe gelegt. Neben ihm seine Mutter, die ihn liebevoll in den Armen hielt. Da lag das göttliche Kind, ganz klein und friedlich, umgeben von uns, den einfachen Hirten.

Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Wir wussten: Gott selbst war zu uns gekommen, nicht in einem Palast, sondern hier, inmitten von Tieren und Heu, bei uns Menschen. Als wir den Stall wieder verließen, konnten wir es nicht für uns behalten. Diese Freude, dass Gott zu uns gekommen war, war zu groß. Wir erzählten es jedem, den wir trafen, voller Hoffnung und Freude.

Liebe Schwestern und Brüder, an Weihnachten feiern wir dieses große Wunder, das uns Hoffnung gibt. Gott kommt zu uns, er wird Mensch, nicht fernab, sondern mitten in unserem Alltag. Er kommt in die Dunkelheit und das Alltägliche, um bei uns zu sein. Die Hirten brachten diese Freude zu den Menschen – lasst uns das auch heute tun und die Botschaft des Friedens und der Liebe hinaus in die Welt tragen.

Gesegnete Weihnachten wünscht Ihnen
Ihr Pastor Spittmann

 

 

„Entdecke Gott und dich selbst.“

In Corvey haben wir ein Weltkulturerbe. Im letzten Jahr feierten viele Menschen 1200 Jahre Corvey, und in diesem Jahr feierten wir zehn Jahre Welterbe.
Corvey ist ein Museum, das an die christlichen Anfänge in der Region erinnert. Museen sind Orte der Kultur, des Wissens, der Tradition und der
Geschichte – vielleicht das Erbe der Menschheit. Museen sind jedoch oft auch ein Synonym für das völlig Veraltete oder Verstaubte. Manchmal sagen wir: „Das gehört in ein Museum“ und meinen damit, es ist von gestern und definitiv nicht am Puls der Zeit. Einige Leute behaupten, ein Museum sei nur etwas für Klassenausflüge oder für
bestimmte gebildete Eliten und habe nichts mit dem normalen Leben zu tun.

Ich glaube, eine wachsende Zahl von Menschen empfindet Ähnliches gegenüber dem christlichen Glauben. Sie sagen mir, der christliche Glaube sei etwas für ein Museum oder nur für Liebhaber, dessen Verfallsdatum bereits überschritten sei. Es wurde mir auch schon gesagt: „Ihr seid wie Dinosaurier, ihr seid nicht mehr zeitgemäß.“ Das Leben hat sich verändert.

Das Pastoralteam in Corvey hat sich ein Motto gegeben: „Entdecke Gott und dich selbst.“ Mir gefällt diese Ausrichtung, denn die Suche nach dem Sinn des Lebens ist für uns Menschen nach wie vor von großer Bedeutung: Warum und wozu leben wir eigentlich? Diese Frage verbindet alle Menschen. Jede Epoche und jede Kultur findet neue Antworten, sammelt neue Schätze, stellt neue Werte auf den Sockel und rahmt sich neue Idealbilder ein.

Im Advent feiern Christen den Beginn des Kirchenjahres. Der Advent kann von uns als Zeit genutzt werden, um auf das Wesentliche zu blicken und einzuladen, die Spuren Gottes in unserem Leben zu entdecken. Die Wochen vor Weihnachten laden uns ein, tiefer nachzudenken und den Raum zu schaffen, in dem Gott wirken kann.

Museen wie Corvey erinnern uns daran, dass die Suche nach Gott und die Frage nach dem Sinn des Lebens keine verstaubten Relikte sind, sondern lebendige Fragen, die auch heute von Bedeutung sind. Unsere Veranstaltungen im Pastoralverbund möchten deutlich machen: Der christliche Glaube ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern eine Quelle der Inspiration und Erneuerung.

In Jesus Christus zeigt sich Gott nicht als ferne, unerreichbare Macht, sondern als jemand, der unser Leben, unsere Freuden und Sorgen teilt. Diese Nähe Gottes kann in den Erfahrungen unserer Angebote spürbar werden. Es lohnt sich, in unseren Veranstaltungen Gott und sich selbst zu entdecken – sei es durch den Besuch der Gottesdienste oder durch unsere vielfältigen spirituellen Impulse. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Carsten Sperling, Gemeindereferent

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Herbst ist der Frühling des Winters

Der Herbst ist der Frühling des Winters

Doris Hopf, dorishopf.de www.pfarrbriefservice.de

Innerhalb weniger Tage ist mir dieses Wort dreimal begegnet:
Der Herbst ist der Frühling des Winters.
Im ersten Anflug hielt ich das für ein nichtssagendes, absurdes Wortspiel (ähnlich dem Satz: Nachts fährt die Straßenbahn schneller als auf Schienen). Dann aber wurde der Name ‘Henri de Toulouse-Lautrec‘ genannt, ein französischer Maler und Grafiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts, dem dieser Satz zugeschrieben wird.

Allmählich fiel bei mir der Groschen, denn zur Sprache eines Malers gehören Formen und Farben. Wie die Blüten der Bäume und Sträucher dem Frühjahr ein buntes Gewand geben, das sich durch das zarte noch frische Grün hindurchschiebt, so ist es im Herbst das Blattwerk, das sich in gelbe, rote und braune Töne verfärbt und in dieser Farbenpracht noch einmal aufleuchtet, bevor es abgeworfen wird. In dieser Weise bereitet der Frühling die Natur auf den Sommer vor und der Herbst auf den Winter. Im Sommer dazwischen wachsen die Früchte. Da zeigt die Farbe, die sie zum Ende hin annehmen, ihre Reife an.

Analog dazu kennen auch wir Menschen unterschiedliche Lebensphasen: Zeiten des Blühens, Zeiten des Wachsens und Reifens und Zeiten der Ernte, in denen wir unsere Früchte bewundern und genießen können. Solche Zeiten sind unterschiedlich lang und nicht an Jahreszeiten gebunden. – Ja, das Leben ist bunt. Nur der Winter nicht. Er ist die Zeit der Ruhe, des Nachdenkens, des Abwartens und Aushaltens, der Geduld, die Zeit für den Ausblick und … die Zeit für das Sterben, die Zeit für den Tod.

Von dem Schauspieler Ernst Ginsberg ist überliefert, dass er auf seinem Sterbelager, als er nicht mehr sprechen konnte, folgende Zeilen schrieb:

„Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt. Schau sie an, die knöchernen Besen. Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt, es wäre je Sommer gewesen. Und ein größerer Narr, der träumt und sinnt, es könnte je wieder Sommer werden. Und grad diese gläubige Narrheit, ist die sicherste auf Erden.“

Farben hat der Winter nicht. Seine Farbe ist das kommende Licht. Totes wandelt sich und lebt auf. Gott ermöglicht neues, sogar ewiges Leben.

Herzlichen Gruß

Ihr Pastor Thomas Nal

 

 

„Hoffnungsmenschen“

Josef Hinterleitner; www.pfarrbriefservice.de

Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.

(Lothar Zenetti)

Paralympische Sommerspiele Paris 2024: Sie sind blind und spielen Fußball. Sie sind gelähmt und reiten auf Pferden. Sie sind beinamputiert und spielen Sitzvolleyball. Sie sitzen im Rollstuhl und spielen Basketball. Sie tragen Beinprothesen und nehmen am Weitsprung teil. Sie sind Contergan geschädigt, haben verkürzte oder keine Arme und schwimmen um Gold.  Sie kämpfen um Medaillen. Sie jubeln, sind stolz und genießen das „Bad in der Menge“. Sie sind jung und ehrgeizig, versprühen Lebensfreude.  Ich staune und habe großen Respekt vor ihrer Leistung und davor, wie sie mit der körperlichen Beeinträchtigung ihr Leben meistern, wie sie sich nach einem Unfall, einem Schlaganfall, einer Chemo mühevoll ins Leben zurückgekämpft haben – mit viel Unterstützung von Familie und Freunden, aber auch mit einem unbändigen Willen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern aus dem, was nicht zu ändern ist, etwas Positives zu machen.

„Hoffnungsmenschen“ so hat Steffen Kern, ein evangelischer Pfarrer und Journalist sie genannt. In einem gleichnamigen Buch hat er einige ihrer authentischen Geschichten veröffentlicht.

Vielleicht brauchen wir gerade in unserer Zeit, in der manches so schwierig scheint und auch ist – gesellschaftlich, politisch, kirchlich, privat – „jede Menge Hoffnungsmenschen“. Menschen, die trotz allem die Kraft der Hoffnung neu entdecken und daraus leben und handeln. Menschen, die sich nicht entmutigen lassen durch Rückschläge, Fehlschläge, negative Nachrichten, sondern ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten, ihre Charismen ausschöpfen und einsetzen. Der katholische Priester Lothar Zenetti formuliert es so: Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen hoffnungsvollen Weitblick und immer wieder wunderbare Begegnungen mit hoffnungsfrohen Menschen.

Ihre Marie-Luise Bittger

 

 

 

 

„Kommt her und esst“

(Bild: www.bonifatiuswerk.de)

Liebe Christen,

„Kommt her und esst“ lautet das diesjährige Motto der Erstkommunionvorbereitung des Bonifatiuswerkes. Das Motto bezieht sich auf das Johannes Evangelium Kapitel 21, 1-14, in dem der auferstandene Jesus einige seiner Jünger zum gemeinsamen Essen einlädt, nachdem erst im zweiten Anlauf ihre Netze mit Fischen gefüllt sind.

„Kommt her und esst“ – diese Aufforderung klingt vertraut. Die beteiligten Menschen kennen und erkennen sich. Ein gemeinsames Essen drückt Nähe und Vertrautheit aus. Menschen nehmen sich füreinander Zeit, hören einander zu und teilen miteinander.

Kommt her und esst“, sprechen wir in diesem Jahr den Kindern und deren Familien zu, die sich auf den Empfang der Erstkommunion vorbereiten. Dieses Motto ist Ausdruck einer Einladung an die Familien und einer Aufforderung an uns als Gemeinden, den Kindern und Familien gastfreundlich einen Platz einzuräumen.

Vielleicht kann jeder von uns auf seine Weise die Kinder und Familien willkommen heißen mit einem stillen Gebet, mit einer Gemeindeaktion oder einfach mit einem Lächeln.

Wir freuen uns, dass etwa 100 Kinder und Familien sich in diesem Jahr wieder auf den Weg zum Empfang der Erstkommunion machen und somit Jesus näher kennen lernen und den Glauben auf ihre Weise vertiefen und stärken möchten. Das erste Treffen für alle neuen Kommunionkinder findet am 29. August statt. Nähere Informationen finden sich auf unserer Website unter: www.pv-corvey.de

 

Ihre und Eure Marion Dinand, Gem.Ref.

 

 

 

Mariä Himmelfahrt

Mariä Himmelfahrt

(Bild: Annemarie Barthel; www.pfarrbrief-service.de)

Mitte August feiert die Kirche das Hochfest Mariä Himmelfahrt.

Himmelfahrt Mariens meint: Maria hat im Himmel für immer ihre Heimat gefunden. Maria ist von Gott über die Todesgrenze hinweggehoben, aufgenommen in den Himmel.

Diesem „Festgeheimnis“ können wir uns mit dem Verstand nur annähern. Es ist ein „Geheimnis des Glaubens“, das nur dem Schauen im Glauben und seiner ihm eigenen
Vernünftigkeit zugänglich ist.

Aber was sehen wir, wenn wir im Glauben schauen?

Wir sehen ein menschliches Leben, so schrecklich und so schön wie jedes menschliche Leben. Wir sehen Maria in der Weihnachtszene mit dem Jesuskind in der Krippe.
Wir sehen Maria unter dem Kreuz. Wir sehen Maria im
österlichen Kreis der Jünger. So vielfältig wie unser Leben ist, so vielfältig sehen wir Maria, wie sie uns auch die Kunst vor Augen stellt: Wie ein Bauernmädchen, wie eine höfische Dame; als Verzweifelte und als Trauernde, als glückliche Mutter und als eine, unter deren Mantel Angst und Verlassenheit aufgehoben sind. Alle Marienbilder
sagen dabei immer wieder den einen Satz: Du bist eine von uns, bitte für uns. Wir sehen Maria im Bereich der Vollendung Gottes, im Himmel. Wir sehen sie als ganzen Menschen mit Leib und Seele, mit ihrem Ja, mit ihrer Hingabe und mit ihren Ängsten.

Marias Aufgenommen-Sein in den Himmel ist die Hoffnung für uns, dass auch wir nicht abgeschnitten werden von uns selber, wenn wir einmal die Todesgrenze überschreiten. Wir dürfen der Verheißung glauben, dass Gott uns dann entgegenkommt: Christus ist auferstanden. So wie er nicht im Tod geblieben ist, so werden auch die Seinen zum
Leben auferstehen.

 

 

Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek

 

 

 

Dennoch… „Ihr seid das Licht der Welt“

Dennoch… „Ihr seid das Licht der Welt“

Bild: Christian Schmitt;
www.pfarrbriefservice.de)

Wir erleben gerade mit großer Geschwindigkeit wohl das Ende einer Ära der Kirchengeschichte, in der ein Pastor am jedem Kirchturm wohnte, in der Menschen flächendeckend katholisch oder evangelisch waren und in großer Zahl generationenübergreifend zur Kirche gegangen sind.

Man kann hier das Ende sehen – der sogenannten „Volkskirche“ und ihrer Formen.

Man kann dies auch anders sehen, wie es vielleicht Christen in den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte gesehen haben, und das man mit dem Wort „Dennoch“ beschreiben kann.

„Dennoch“ meint, es gibt etwas, das über die aktuelle Situation hinausweist: Dennoch meint mehr als „trotzdem“. Wer etwas „dennoch“ tut, sieht darin für sich und sein Tun einen „Wert“, der größer, nachhaltiger und wirksamer ist, als es die gerade gegebene Situation nahelegt (Matthias Sellmann).

„Dennoch“ bedeutet dann, dass der Auftrag Jesu ebenso aktuell und wichtig ist wie zuvor: Licht in die Welt bringen, nämlich das Licht, das seit Ostern die Welt erleuchtet.

Dieses Licht bringt die Hoffnung und Zuversicht zum Ausdruck, die eine Kraft freisetzt, mit der der Glaubende sein Leben wert-voll gestalten kann, besonders in den Grundvollzügen der Kirche: Nächstenliebe, Verkündigung und Gottesdienst, auch und vielleicht gerade in einer Ära einer neuen Diaspora, mit zurückgehenden Ressourcen, mit weniger werdenden Mitchristen, aber in der Überzeugung: Wer glaubt, hat mehr vom Leben, weil allein der Glaube Hoffnung, Vertrauen und die nötige Gelassenheit für die Zukunft schenken kann.

Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek

 

Sommerzeit – Ferienzeit

Liebe Gemeinde,

(Bild: Martin Füß; www.pfarrbriefservice.de)

mit Beginn der Sommerferien öffnet sich eine besondere Zeit des Jahres für uns alle: die Reisezeit. Für viele bedeutet dies, eine Pause vom Alltag zu nehmen, neue Orte zu entdecken und spannende Erlebnisse und Abenteuer zu genießen. Es ist eine Zeit, in der wir zur Ruhe kommen können, aber auch neue Kraft und Inspiration schöpfen dürfen. Diese besondere Zeit erinnert uns an die Worte Jesu aus dem Matthäus-evangelium: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch Ruhe verschaffen.“ (Matthäus 11,28).

Die Sommerferien bieten uns die Gelegenheit, diese Ruhe und Erneuerung in der Natur und der Gemeinschaft zu finden. Unsere Messdiener machen sich dieses Jahr auf den Weg nach Gerolstein, wo sie sicher viele unvergessliche Momente erleben werden. Sie werden nicht nur die Gemeinschaft stärken, sondern auch neue Freundschaften knüpfen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Es ist eine wunderbare Gelegenheit für sie, die Schönheit der Schöpfung zu entdecken und im Miteinander den Glauben zu vertiefen. Wir wünschen ihnen eine gesegnete und fröhliche Zeit! Doch auch hier bei uns kann die Sommerkirche in vollen Zügen erlebt werden. Unsere Gemeinden bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Sommer gemeinsam zu gestalten und zu genießen. Ob bei sommerlichen Gottesdiensten im Freien, bei geselligen Treffen oder bei gemeinsamen Aktionen – es gibt viele Gelegenheiten, die Gemeinschaft und den Glauben zu erleben und zu vertiefen. Gerade in dieser Zeit können wir die Worte aus dem Psalm 104,24-25 besonders spüren: „Herr, wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, so groß und weit, darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.” Möge dieser Sommer für uns alle eine Zeit der Erneuerung und Freude sein. Lassen wir uns von der sommerlichen Leichtigkeit und den zahlreichen Erlebnissen ermutigen. Vielleicht finden wir in den stillen Momenten am Strand, in den Bergen oder auch im heimischen Garten eine neue Nähe zu Gott und seinem Wirken in unserem Leben. Mögen die Ferien für uns alle eine Zeit sein, in der wir nicht nur körperlich, sondern auch geistig und spirituell auftanken können.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Ferien, erholsame Tage und eine fröhliche Reisezeit.

Möge Gott Sie auf all Ihren Wegen begleiten und behüten.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Pastor Tobias Spittmann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herzliche Einladung zu Vitus

Plakat Einladung Vitus

(zum Vergrößern bitte anklicken)

Herzliche Einladung zum Vitusfest

Wenn wir Mitte Juni in Corvey das Vitusfest feiern, geht das im Grunde zurück auf die Benediktiner, die 822 aus Corbie in den Weserbogen gekommen sind. Im Gepäck hatten sie damals die Erinnerung an den Gründer ihrer Bewegung, den hl. Benedikt, dessen Gedenktag die Kirche am 11. Juli feiert. Als Benedikt am 21. März 547 im Kloster Montecassino starb, hinterließ er als Testament und Verfassung der Bewegung seine Regel. Sie beginnt mit den Worten: „Höre, mein Sohn/meine Tochter, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!“ (Prolog)

Quelle dieser Regel ist Jesus Christus und das Zeugnis, das die neutestamentlichen Schriften über ihn geben. Die Bibel ist Quelle des Mönchtums. Jesu Nachfolge ist der Kern des Mönchtums, d. h. so zu leben und zu handeln wie er. Wenn wir im Evangelium des Benediktstages hören, dass Jesus seinen Jüngern die Vollmacht gab, Dämonen auszutreiben, haben das die ersten Mönche in Ägypten durchaus wörtlich verstanden: Sie haben „Dämonen“, von denen sie glaubten, dass sie in alten Gräbern am Rande der Wüste hausten, vertrieben, um dann dort zu leben. Später, als Mönche und Nonnen dann in Klöstern von Menschen um Gebet und Rat gefragt wurden, haben sie „andere“ Dämonen, nämlich Kräfte, die das Leben einschränken, ausgetrieben. Die „Worte des Meisters“ haben eine gewaltige innere Kraft, die bisweilen auch Berge versetzen kann.

Glaube ist damit eine lebenspraktische Haltung: Jedwede Veränderung in der Welt beginnt in den Köpfen der Menschen, hier nimmt das Reich Gottes seinen Anfang.

Diese „Worte des Meisters“ zu hören und zu leben, kann das Gesicht der Welt verändern. Im Kleinen können wir beginnen. Daraus kann mit Gottes Hilfe Großes werden. Das Vitusfest will an diesen Auftrag immer wieder erinnern.

Ihr Pfarrdechant Krismanek

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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