„Ich will dann mal da durch“

Bild: Doris Hopf, dorishopf.de; www.pfarrbriefservice.de)

„Ich will dann mal da durch“

„Ich will dann mal da durch“ war in meiner früheren Gemeinde im
Verler Land eine häufig gebrauchte Formulierung, wenn sich jemand verabschiedete. Er oder sie wollte, bzw. musste, durchs Dunkle, durch den Regen, durch all das, was es auf dem Weg zu bewältigen gab.

Immer wieder erleben wir, dass einem im Großen, wie im Kleinen, etwas bevorsteht, durch das man hindurch will oder durch muss. Zum Beispiel eine Ehekrise, eine schwere Erkrankung, ein anstehender Umzug, stressige Prüfungszeiten, die Trauer um einen geliebten Menschen und das eigene Sterben irgendwann natürlich auch.

Da denke ich mir, dass der freiwillige Verzicht und das, was viele in der Fastenzeit an persönlichen Opfern und Herausforderungen auf sich nehmen, auch dazu gut ist, sich von der eigenen Bequemlichkeit und Trägheit zu befreien und seine Resilienz und Widerstandskraft zu stärken, gegenüber dem, was man im Leben ja mitunter unfreiwillig und keineswegs nur sechs Wochen vor Ostern durchmachen muss.

Für eine gewisse Zeit auf Schokolade oder Alkohol zu verzichten, täglich Sport zu treiben oder in der Bibel zu lesen, mal wieder zu beichten oder sich einfach sechs Wochen lang nicht mit dem bekloppten Nachbarn zu streiten, zeigt – auch wenn es manchmal schwer fällt – was alles geht, wenn man will. Es ist ein gutes Training und quasi eine Blaupause für das, was es im Leben zu bewältigen gilt.

Der christliche Glaube und der Spruch „ich will dann mal da durch“ machen mir jedenfalls Mut, dass wir am Ende nicht nur so einiges mitgemacht, sondern auch durchgemacht haben werden, weil es danach immer einen Aufbruch, ein neues Leben gab und am Ende jeder Fastenzeit Ostern ist.

Ich wünsche Ihnen bei dem, was Sie vielleicht gerade durchmachen oder sich für diese Fastenzeit bewusst vorgenommen haben, eigene Stärke, Kraft von oben, Gottes Segen und die Zuversicht, die – wenn Sie es wollen – aus dem christlichen Glauben kommt.