Zukunftsbild Erzbistum

Zukunftsbild. Berufung. Aufbruch. Zukunft.

Bildmarke_ZukunftsbildOder: Wie können wir morgen in Einheit und Vielfalt Kirche sein?
Am 25.10.14 wurde in Paderborn das „Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn. Berufung. Aufbruch. Zu-kunft.“ vorgestellt (www.zukunftsbild-paderborn.de). Das Zukunftsbild ist ein Leitfaden für die Neu- und Wei¬terentwicklung des kirchlichen Handelns im Erzbistum Paderborn. Dabei geht es zentral um die Weitergabe des Glaubens in unserer Region – oder, in den Worten unseres Erzbischofs: Wie können wir morgen in Einheit und Vielfalt Kirche sein? Antworten auf diese Frage sollen vorrangig geprägt sein von einer Vertiefung des persönlichen Glaubens. Darauf aufbauend soll ein wesentlicher Um¬denkprozess in die Wege geleitet werden – in den Worten von Pfd. Eilebrecht: Weg von Kirchtürmen hin zu den Menschen und ihren Themen. So möchten wir Perspektiven für das Wie des Kirche-Seins von Morgen ins Blickfeld bringen und be¬kommen. Dies soll geschehen, indem wir uns bewusst machen, was Gottes Auftrag für uns in dieser Zeit ist (Pastoral der Berufung) und welche Talente (= Charismen) Gott uns geschenkt hat, seinen Auftrag als Kirche vor Ort heute und morgen zu erfüllen. Ziel ist es, Menschen Erfahrungsräume für Gottes Gegenwart, für Gemein¬schaft und Hilfe zu eröffnen (= Pastoraler Raum).

Übersicht Zukunftsbild
Zukunftsbild 01

1 Umbruchsprozesse unserer Gegenwart erzeugen Veränderungsdruck. Wichtige Veränderungen in der deut¬schen Gesellschaft in den letzten 50 Jahren (sog. „Paradigmenwechsel“), die insbesondere in sinkenden Zahlen von Gläubigen, Priestern und Gemeindereferenten/-innen deutlich werden, er¬zeu¬gen auf kirchlicher Seite einen Ver¬änderungsdruck hinsichtlich der Gestaltung kirchlichen Lebens.

2 Agenda Zukunftsbild. Dieser Veränderungsdruck hat das Erzbistum bewegt, das vorliegende Zukunftsbild zu entwickeln. Es versteht die Kirche als Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes mit dem Auftrag, das Evangelium zu leben und zu verkünden. Wie das heute und morgen geschehen kann, soll in den Pastoralverbünden unter der Leitfrage „Wozu bist du da, Kirche von Paderborn?“ überlegt werden.

3 Theologie/Pastoral der Berufung. Unsere Antworten sollen getragen sein vom Gedanken der Berufung, der im Zentrum des Zukunftsbildes steht: Dabei gilt es, auf den Auftrag Gottes für unsere Zeit zu schauen und ihn mit unseren Charismen (= Talenten, Begabungen) zu erfüllen. Diese Blickrichtung will ein Neu- und Umdenken in die Wege leiten: Die Weitergabe des Glaubens und das künftige Kirche-Sein vor Ort sollen von der Beschäftigung mit den Charismen her gedacht und gestaltet werden (Theologie/Pastoral der Berufung).

Berufung: Versuch einer Annäherung: Gottes Auftrag – meine Antwort oder Gott ruft mich (in den Worten des Evangeliums) – ich höre und versuche in Gebet und Lebensweise zu antworten. Drei mögliche Annäherungen:
• „Ich bin von Gott berufen, etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist. Ich habe einen Platz in Gottes Plan … den kein anderer hat. … Gott kennt mich und ruft mich bei meinem Namen.“ (J. H. Newman)
• „Gib mir, Herr, Gespür und Erkennen, dass ich erfüllen möge deinen heiligen und wahrhaften Auftrag.“ (hl. Franziskus)
• „Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.“ (Frère Roger)

4 Kirche im Aufbruch: Kirchenentwicklung in Einheit und Vielfalt. Mit dem Blick auf Berufung und Charismen sollen konkrete Antworten auf die Leitfrage „Wozu bist du da, Kirche von Paderborn?“ gegeben werden, mit dem Ziel, aufzubrechen, um o den Auftrag der Kirche in Einheit und Vielfalt heute und morgen erfüllen zu können. Vor Ort wird so kirchliches Leben überprüft und weiter entwickelt,
• damit Menschen neu und/oder wieder mit Christus in Kontakt kommen und
• dass Sorgen und Nöte von Menschen neu und/oder wieder Blick sind.

5 Sozialisationsform in der Zukunft: „Pastoraler Raum“ als Glaubens- und Lebensraum. Die Sozialisationsformorganisatorische Struktur für dieses sich weiter-/neu entwickelnde kirchliche Leben nennt das Zukunftsbild Pastoraler Raum. Darunter ist ein territorialer Bereich zu verstehen, in dem christlicher Glaube gelebt wird. Gemeinden und jeder Ort bzw. jede Gelegenheit, wo Menschen mit dem Glauben in Kontakt kommen, bilden zusammen die „Kirche vor Ort“ (sog. Netzwerk). Hier geschieht nicht mehr flächendeckend, aber verlässlich und zeichenhaft kirchliches Handeln, um Menschen Erfahrungsräume für Gottes Gegenwart, für Gemeinschaft und Hilfe zu eröffnen.

6 Auftrag: Konkretisierung der „Pastoral der Berufung“ in 4 Handlungsfeldern. Dieses kirchliche Handeln, das sich aus dem Grundauftrag der Kirche, Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes zu sein, ableitet, soll in vier sog. Handlungsfeldern nach dem Wunsch des Erzbischofs deutlich werden: Evangelisierung, Ehrenamt, Missionarisch Kirche sein, Caritas- und Weltverantwortung.


Was bedeutet das Zukunftsbild für den PV Corvey?

Bildmarke_ZukunftsbildDieser Umdenkprozess ist von 2014 bis 2016 als sog. Pastoraler Prozess angelegt, in dem die Hilfestellungen und Anregungen, die das Zukunftsbild bietet, Grundlage unserer Überlegungen sein werden. „Wozu bist du da, Kirche von Paderborn?“ ist dabei die Leitfrage aller Überlegungen.

In vier „Handlungsfeldern“ (siehe Arbeitskreise) hat uns der Erzbischof den Auftrag gegeben, kirchliches Handeln neu zu denken. Dabei soll besonders auf die Talente, die Gott und geschenkt hat, geschaut werden. Die Leitfragen lauten: Welche Charismen sind vor Ort? Und wie können sie dem Aufbau der Kirche am Ort dienen?

Was sind die vier „Handlungsfelder“?

Das Zukunftsbild versteht die Kirche als Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes zu allen Menschen. Dies soll dadurch deutlich werden, indem wir darauf schauen, (1) wo wir Menschen unterstützen können (diakonische Zielrichtung) und (2) wo und wie wir unseren Glauben leben bzw. von ihm sprechen (missionarisch-zeugnisgebende Zielrichtung). Dazu hat der Erzbischof allen Pastoralverbünden im Zukunftsbild den Auftrag gegeben, dies in unserem kirchlichen Handeln vor Ort deutlich werden zu lassen, damit Menschen ihre Berufung erkennen und leben können. In vier Bereichen, die aus dem Auftrag der Kirche abgeleitet sind, soll das umgesetzt werden.

Handlungsfelder

Aufgabe im Pastoralverbund Corvey 2014-16
Eine ⇒ Steuerungsgruppe und vier Arbeitsgruppen (für die Handlungsfelder) werden für die die Aneignung des Zukunftsbildes (= zentrale Aufgabenstellung im Erzbistum) und die Prozesse der Kirchenentwicklung 2014-16 Sorge tragen. Am Ende des Pastoralen Prozesses 2014-16 steht als materielles Ergebnis einer Pastoralvereinbarung (= Zielvereinbarung) – damit die Kirche von Corvey ihren Auftrag erfüllen kann, zum Heil der Seelen als Ziel des Glaubens (vgl. 1 Petr). Kr, 20.12.14