Sprechen Sie mit Gott?

Bild: Peter Weidemann; www.pfarrbriefservice.de)

Sprechen Sie mit Gott?

Das ist vermutlich eine unerwartete Frage im Vorwort der Pfarrnachrichten, mitten in den Sommermonaten, kurz vor Schulbeginn, zwei Wochen vor Mariä Himmelfahrt, angesichts der Landesgartenschau und trotz des Ukraine-Krieges, wo man alles Mögliche hätte
thematisieren können, das den Leuten unter den Nägeln brennt und worüber geredet wird.

„Ja, wir brauchen den Regen dringend. Die Natur freut sich. Es ist schlimm, was in der Ukraine passiert und das alkoholfreie Bier ist alle. Wir dürfen nicht wieder vergessen ein Sixpack mitzubringen“.

Reden heute eigentlich alle nur noch so daher oder sprechen wir auch mal miteinander? Ich meine von uns selbst, von dem, was einen ausmacht, betrifft und mich im Innersten bewegt? Vielleicht mit dem Ehepartner, der besten Freundin oder sogar mit Gott?

Es könnte ja sein, dass es sich beim Sprechen mit Gott um die letzte religiöse Verpflichtung handelt, die es heute noch gibt, damit einem der Herrgott wohlgesonnen ist, und man später mal in den Himmel kommt. Es kann aber auch sein, dass der Mehrwert ein ganz anderer ist, sehr persönlich und so individuell, dass man ihn hier nicht vorwegnehmen, sondern nur selbst erfahren kann, wenn man tatsächlich mit Gott spricht.

Ich wünsche allen schöne Sommermonate, einen guten Schul- und Ausbildungsstart, ein gesegnetes Mariä Himmelfahrtsfest, weiterhin viel Freude an der Landesgartenschau – und den Menschen in und aus der Ukraine einen baldigen, ehrlichen und gerechten Frieden. Leider sind meine diesbezüglichen Gebete von Gott noch nicht erhört worden. Sprechen Sie doch mal mit ihm!

 

Pastor Frank Grunze