Category Archives: Geistliches Wort

Auf der Suche nach Ostern

Annemarie Barthel;
www.pfarrbriefservice.de)

Auf der Suche nach Ostern

In diesen Wochen feiern wir Ostern. Beim wichtigsten Fest für uns Christen werden die Kirchen in unserem Pastoralverbund wohl nicht so gut besucht sein wie an Weihnachten. An Weihnachten feiern wir das Christkind in der Krippe. Die Geburt eines Babys ist schön, aber die Vorstellung vom Sohn Gottes am Kreuz? Jesus wird am Karfreitag gefoltert und als Verbrecher zum Tod verurteilt. Ostern ist anstrengender als Weihnachten.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht:

Gott ist nicht der Osterhase, der das Gute irgendwo
versteckt und sich amüsiert, wie wir verzweifelt danach suchen. An Ostern lädt er uns ein, Ruhe zu finden – auf der Suche nach Sinn in unserem Leben.

Was möchte mir das Osterfest sagen?

Ostern lässt mich hoffen: Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod für alle Menschen.

Als die Feinde damals Jesus umgebracht haben, dachten sie, sie hätten gewonnen. Doch Jesus hat den Tod
besiegt. Nicht nur seinen Tod, sondern auch deinen und meinen Tod. Wir werden leben, auch wenn wir sterben.

Jesus sagte einmal:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25).

Jesus verspricht uns das ewige Leben. Das Ende unseres Lebens hier auf der Erde wird ein neuer Anfang. Aus dem hoffnungslosen „Nichts geht mehr“ ist ein „Alles ist möglich“ geworden.

Diese neue Perspektive auf den Tod wirkt sich auf unser ganzes Leben aus.

Wer so denken kann, setzt nicht nur auf seine Stärken, sondern auf die Möglichkeiten Gottes.

Wer so denken kann, wird in seinem Leben weniger Angst haben, etwas zu verlieren; keine Angst haben, selbst zu kurz zu kommen.

Die Schüler Jesu hatten durch die Erfahrung von Ostern keine Angst mehr vor dem Tod. So konnten sie mutig
handeln, in vollem Gottvertrauen. Sie verließen sich nicht auf ihre eigene Stärke, sondern auf Gottes Möglichkeiten. Sie gaben nicht auf, selbst wenn alles verloren schien.
Wer so denken kann, hat sein Ostern im Leben gefunden.

 

 

Carsten Sperling, Gemeindereferent

 

 

 

Nachdenkliches in der Fastenzeit

Nachdenkliches in der Fastenzeit
Fastenzeit

Bildnachweis: www.pfarrbriefservice.de

„Auskunft“ stand auf der Tür, durch die der neu Angekommene eintrat. „Sagen Sie mir: Welche Art von Menschen habe ich in dieser Stadt zu erwarten?“ Niemand wunderte sich über seine Frage. Statt einer Antwort aber stellte man ihm zunächst eine Gegenfrage: „Welche Art von Menschen haben Sie bei ihrer Abreise zurückgelassen?“

Diese Einschätzung konnte er allerdings rasch geben: „Unfreundlich war man dort, geradezu abweisend, ein unangenehmes Volk. Niemals habe ich mich dort wohlgefühlt.“ Umgehend erteilte man ihm daraufhin die erbetene Auskunft: „Sie müssen sich leider darauf gefasst machen, die Menschen hier kaum anders zu finden.“  Niedergeschlagen setzte der Reisende sich auf eine Bank. Er sah bald einen weiteren Ratsuchenden eintreten, der nach der gleichen Auskunft verlangte. Den Bescheid, den dieser erhielt, konnte er mithören: „Die Menschen in dieser Stadt sind zugänglich und liebenswürdig. Sie werden sich hier willkommen fühlen!“ Empört sprang er auf. „Wie kommen sie dazu, mir eine so negative Antwort zu geben, während Sie diesen Mann hier so zuversichtlich stimmen?“ beschwerte er sich. „Das ist keineswegs verwunderlich“, antwortete man ihm. „Dieser Ankömmling hier ließ Menschen zurück, die er zugänglich und liebenswürdig fand. Es ist so: Jeder von Ihnen beiden wird vor allem dem begegnen, was er zu finden erwartet.“ (Quelle unbekannt)

Mit diesem Text wurde ich neulich zu einer Bildungsveranstaltung eingeladen. Zu Beginn der Fastenzeit, in der wir die Reise in uns selbst antreten, um zu gucken, wie sieht es in unserem Innern aus, in unserer Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen, kam er mir wieder in den Sinn. Er ruft die Erkenntnis in mir wach, dass ich mich und meine Erfahrungen überall hin mitnehme, wohin ich gehe.

Die Unfreundlichkeit und abweisende Haltung derer, denen ich begegne, genauso wie ihre Aufgeschlossenheit und Liebenswürdigkeit, spiegeln mir wieder, wie ich sie sehe und was ich von ihnen erwarte – wie ich auf sie gestimmt bin und was ich in ihnen auslöse. So sind die Menschen, auf die ich treffe, eine Art Spiegel, eine Art Resonanzraum, der mir zurückgibt, was sich in meinem Innern abspielt. Sie helfen mir herauszufinden, wer bzw. wie ich bin.

 

Einen nachdenklichen Gang durch die Fastenzeit
wünscht Ihnen Pastor Thomas Nal

 

 

 

 

 

 

Der Hl. Ansgar

der heilige Ansgar

(Bild: KG Corvey)

Geht hinaus in alle Welt und macht alle Menschen zu meinen Jüngern … und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch gelehrt habe.“ Dazu fordert Jesus die Apostel am Ende des Matthäusevangeliums auf.

Mit dieser Lehre ziehen die Apostel in die Welt und stehen für den Grundsatz: Mit 12 Leuten kann man eine Weltrevolution beginnen und das Gesicht der Erde verändern.

Mit dieser Lehre wird etwa 800 Jahre später der hl. Ansgar in die Welt seiner Zeit gehen: Zunächst von Corbie an die Weser, wo er als Leiter der Klosterschule seine Jünger lehren wird: Die Botschaft Jesu und die Weisheit der Antike, die sich gegenseitig durchdringen.

Mit dieser Botschaft zieht der hl. Ansgar dann weiter in den Norden, wo er zum Apostel Skandinaviens wird. Daran erinnern wir in der ökumenischen Ansgarvesper am Sonntag, 5. Februar 2023 um 17:00 Uhr in Corvey.

Gewirkt hat der hl. Ansgar nicht nur in Corvey und im
Norden Europas, sondern sicher auch auf die Siedlungsräume in der Nähe Corveys, insbesondere auch auf die Stadt Höxter bis in ihre heutige Gestalt.

– In Corvey wirkt das Christentum als Initialzündung zur Transformation der germanischen Gesellschaft mit der Perspektive: Jeder Mensch ist von Gott geliebt und hat eine Zukunft bei Gott. Diese Zukunft erbauen die Mönche sichtbar im Westwerk als Abbild des himmlischen Jerusalem und füllen den Raum mit ihrem Gottesdienst.

– In der Stadt Höxter prägt sich christliches Leben im Mittelalter aus, das den Menschen intensiv in seiner Beziehung zu Gott sieht. Die Kirchtürme, die man baut, weisen sichtbar in den Himmel. In den Gottesdiensten, die sie feiern, verbinden sich Himmel und Erde.

– Im 20. Jahrhundert bieten die neuen Kirchen im Petrifeld eine Heimat für Menschen, die ihre Heimat verloren haben und mit Gott den Neubeginn nach der zweiten Katastrophe des 20. Jahrhunderts angehen.

Diese kurze Zeitreise eröffnet zugleich einen Blick nach von: Der Kern unserer westlichen Kultur, die sich nur auf dem Boden des Christentums entwickeln konnte, beruht auf den Prinzipien bzw. Werten von Solidarität, Individualität, Toleranz, Vernunft, Wahrheit und Vertrauen. Diese Werte sind die Basis für unser Zusammenleben.  Diese Werte im Vertrauen auf Gott im Alltag zu leben, ist heute die Antwort der Jünger auf die Aufforderung Jesu: „Geht hinaus in alle Welt …“  Unsere Kirchengebäude in Corvey und Höxter machen diese Aufforderung in ihrer langen Geschichte tagtäglich sichtbar.

Pfd. Dr. Hans-Bernd Krismanek

 

„Meine Zeit steht in deinen Händen“

(Friedbert Simon; www.pfarrbriefservice.de)

Zwischen den Jahren“   –   so nennen wir die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Eine Zeit dazwischen. Zwischenzeit. Eine Zeit zwischen Altem und Neuem, zwischen Rückschau und Ausschau, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Eine wertvolle Zeit, die Gelegenheit gibt, einmal an- und innezuhalten, rückwärts und vorwärts zu schauen.

Wie wäre es damit? Den Kalender des Jahres 2022 zur Hand zu nehmen und die vielen Ereignisse und Begegnungen Revue passieren lassen. „Meine Zeit“ des Jahres 2022 noch einmal anschauen. Was hat mich bereichert, erleichtert, beschwert, glücklich, froh oder traurig gemacht? Wofür bin ich dankbar? Woran bin ich fast zerbrochen? Was hat sich gelöst? Was ist und bleibt noch unerlöst?                                                              Vielleicht stehen im Kalender 2023 schon einige Termine. Termine, auf die ich mich freue, die ich herbeisehne oder Termine, die mir eher ein flaues Gefühl machen. „Meine Zeit“ des Jahres 2023 in den Blick nehmen. Stehen Entscheidungen an? Wird es Veränderungen geben? Was kann ich beeinflussen, was nicht? Was erhoffe ich? Wovor habe ich Angst?

„Meine Zeit steht in deinen Händen“ lesen wir im Psalm 31, Vers 16. Der Beter meint Gottes Hände. Er ist überzeugt davon, dass seine Zeit sich nicht in ein Nichts verflüchtigt oder sich in Bedeutungslosigkeit auflöst. Er ist überzeugt davon, dass seine Zeit aufgehoben und wertgeschätzt ist. Jeder Tag, jede Minute, jede Sekunde! Im Gotteslob finden Sie unter der Nr. 784 ein Lied, in dem es heißt: „Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.“

Mögen Sie behütet, begleitet und gesegnet durch das neue Jahr gehen!

Ihre Gemeindereferentin Marie-Luise Bittger

 

 

„Gaudete“ 3. Advent

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!

(Bild: Hans Heindl; www.pfarrbriefservice.de)

Beim Erscheinen dieses Pfarrbriefes am 3. Adventssonntag befinden wir uns mitten im Advent. Jede Adventszeit hat einen Doppelcharakter hingebungsvoller und
freudiger Erwartung, einerseits der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, an dem wir das erste Kommen Jesu feiern, andererseits auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten.

Wie jeder Sonntag im Advent wird auch der dritte Adventssonntag nach dem Eingangslied der Messe benannt: „Gaudete“  Der Introitus fordert doppelt ermunternd auf: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe“. Auf oder neben dem Altar darf eine kleine Blume stehen, die liturgische Farbe ist Rosa, die Farbe der Vorfreude. Diese Farbe hellt das Violett, die Farbe des Übergangs, der Vorbereitung und der Umkehr, auf und erinnert daran, dass das Kommen Christi sehr nahe ist. Die Weichen sind nun gestellt, denn dieser Sonntag führt uns in die zweite Hälfte der Adventszeit und bietet die Gelegenheit, tiefer in die Vorbereitung auf Weihnachten einzutauchen. Vielleicht war die erste Hälfte des Advents von äußerlichen Verpflichtungen und Ablenkungen geprägt. Die zweite Hälfte könnte zur Entdeckung der Langsamkeit dienen, sich innerlich in Ruhe auf das große Fest vorzubereiten. Dabei kann uns die Liturgie der Kirche helfen; sie hält für uns versteckte Schätze bereit, die sogenannten O-Antiphonen. In den letzten 7 Tagen vor Weihnachten also vom 17. bis 23. Dezember wird im Abendgebet der Kirche in den Klöstern und vom Klerus das Magnifikat von den sog. O-Antiphonen eingerahmt. Alle 7 O-Antiphonen haben denselben Aufbau. Sie beginnen mit dem „O“, dem bewundernden Ausruf des Staunens über Gottes Heilsplan, über unsere Erlösung, Dann schließt sich ein Herrschaftstitel Gottes an, der aus dem Alten Testament kommt und jeweils auf Christus gedeutet wird. Nach diesem Hoheitstitel folgt eine Aussage über das, was der Herr tut oder wie er herrscht. Am Ende schließt sich dann ein Bittruf an: o komm! Unter der Nummer 222 im Gotteslob finden wir die O-Antiphonen als Lied. Wer sie mitvollzieht im Hören, im Singen oder Beten, den kann die innige und zugleich drängende Sehnsucht ergreifen, die die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest bestimmt.

Ihr Diakon Erwin Winkler

 

 

Die Botschaft des Heiligen Martin

St. Martin

(Bild: Friedbert Simon; www.pfarrbriefservice.)

Die Botschaft des Heiligen Martin

Jetzt im November werden die Tage kürzer – es wird früh dunkel. Laternenzeit. In vielen Kindergärten werden Laternen für das Martinsfest am 11. November gebastelt. In den Gemeinden unseres Pastoralverbundes finden Gottesdienste und Umzüge statt, um den heiligen Martin zu
feiern.

Die Legende vom heiligen Martin und der Mantelteilung mit dem Bettler vor dem Stadttor von Amiens kennen selbst die Allerkleinsten. Diese Mantelteilung ist ein Symbol für die Nächstenliebe und zeigt, was wir Menschen brauchen: Echte Freunde.

Menschen, die uns gerne haben und für uns da sind. Die Botschaft von damals, ist auch heute noch aktuell. Für Christen in der heutigen Zeit könnte man es so formulieren:

Bist du dazu bereit, nicht mitzuhelfen, dass sich Neid und Hass, Feigheit und Gleichgültigkeit, Ungerechtigkeit und Gewalt, Selbstsucht und Lüge unter uns ausbreiten und vermehren?

Der heilige Martin vertraute Jesus. Dieser Jesus, der von Gott gekommen ist, um zu zeigen, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Der Mantel des heiligen Martin brachte dem Bettler das Leben.

Diese Botschaft verkünde ich den Familien am 11. November gerne.

Carsten Sperling

 

 „Shalom chaverim – Frieden Freunde!“

(Bild: Svenja Gruß; www.pfarrbriefservice.de)

Shalom chaverim
Frieden Freunde!“

heißt es in einem modernen geistlichen Lied aus Israel.

Shalom ist in der hebräischen Bibel ein zentrales Wort, das auch für Jesus elementare Bedeutung hat.

Shalom bedeutet zunächst Unversehrtheit und Heil.
Doch mit dem Begriff ist nicht nur Befreiung von jedem Unheil und Unglück gemeint, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit, Frieden und Ruhe.

Die Evangelien erzählen von Jesus in dieser Linie:Nach seiner Auferweckung trat Jesus trat in die Mitte der Jünger und sagt: “Friede sei mit euch”. Jesus spricht
seinen Frieden zu: eine Befriedung des Herzens, das sich in Harmonie mit Gott, dem Mitmenschen und mit sich selbst weiß (shalôm).

Jesus sagt es, der Geist übermittelt es – kann er ankommen? Noch einmal wünscht ihnen Christus seinen Frieden und fügt hinzu: “Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch”. Die Befriedung, die Christus schenkt, soll nicht hinter verschlossenen Türen gelebt werden.

Diese Zusage Jesu ist zugleich Auftrag für uns – für uns selbst und für unsere Welt, je nach unseren Möglichkeiten, denn die Botschaft Jesu Christi, dass das Leben und die Liebe stärker ist als Tod und Unfriede kann uns stärken, da, wo wir leben, uns mit unseren Mitteln Möglichkeiten für Frieden einzusetzen.

                 In diesem Sinn: „Shalom chaverim“

Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek

 

 

 

1200 Jahre Corvey

1200 Jahre Corvey – Festakt und Jubiläumsjahr

Liebe Leserinnen und Leser,

am Sonntag, den 25. September beginnen wir das Jubiläumsjahr 1200 Jahre Corvey mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Festakt, in dem Bundespräsident Steinmeier ein Grußwort sprechen und der Benediktinermönch Professor Salmann den Festvortrag halten wird.

Spannender finde ich allerdings die auch vorgesehene Gesprächsrunde, in der sich Weihbischof Dominicus, die Herzogin, unser Landrat und Bürgermeister und ein Kirchenvorsteher zu der Frage „was bedeutet (mir) Corvey?“ äußern sollen.

 Was bedeutet mir Corvey?

 Ich meine, dass Corvey mehr ist als nur ein Juwel christlicher Kultur oder 1200 Jahre Historie. Es ist ein Ort, der Menschen an Gott erinnert, was mir zu jeder Zeit wichtig erscheint, weil das Leben mit oder ohne Gott gedacht ein himmelweiter Unterschied ist. Das Leben ohne Gott wäre zufällig, sinnlos und vergänglich. Mit ihm jedoch ist es gewollt, sinnvoll und ewig.

Corvey ist ein wirklicher Anziehungspunkt, auch für viele Menschen, die sonst eher achtlos an Kirchen vorbeigehen und selten mit der frohen christlichen Botschaft in Berührung kommen. Es ist ein Ort der Gotteserinnerung, an dem sich tatsächlich Himmel und Erde berühren.

Bedeutet Ihnen Corvey auch etwas?

Dann ist es gut, dass der Festakt mit den über 250 geladenen Gästen nur der Auftakt eines ganzen Jubiläumsjahres ist, in dem es noch viele Gelegenheiten geben wird, gemeinsam feiern und sich an Gott erinnern zu können.

 

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen und Ihren Lieben

Pastor Frank Grunze

 

 

 

 

Gipfelkreuz

Gipfelkreuz

(Bild: Susanne Hitschold; www.pfarrbriefservice.de)

„In aller Frühe, als es noch dunkel war,

stand er auf und ging an einen einsamen Ort,

um zu beten“ (Markus, 1, 35)

Liebe Christen!

Haben Sie einen Lieblingsort? Meine Familie und ich
haben unseren Sommerurlaub zum wiederholten Male in Österreich verbracht und dort so manch einen Berg mit dem Rad oder zu Fuß erklommen. Die Aufstiege waren anstrengend und anspruchsvoll – aber oben angekommen, fühlten wir einen gewissen Stolz, den Weg geschafft zu haben. Bei der Frage nach meinen Lieblingsorten fällt es mir nicht schwer zu sagen: ein Berggipfel mitten in der Natur, umgeben von Stille und einem markanten Gipfelkreuz. Ein Gipfelkreuz erinnert an den Weg der Menschen mit Gott und unterstreicht die herausragende Bedeutung eines Ortes. Auch in unseren Ortschaften finden wir eine Vielzahl von Glaubenszeichen in Form von Kapellen und Kreuzen. Häufig wurden diese Kreuze von Menschen gestiftet, um Gott Dankbarkeit für eine besondere Lebenserfahrung zum Ausdruck zu bringen.

Ein solches Glaubenszeichen finden wir auch am Freihof in Albaxen umgeben von Feldern und Wiesen. Dieses Kreuz hat nun einen neuen Korpus bekommen, welchen der Pfarrgemeinderat Albaxen im Rahmen einer kleinen Andacht segnen lassen möchte, da auch dieses Kreuz
eine Geschichte mit der Gemeinde in Albaxen auszeichnet. Die Segensandacht findet statt am Mittwoch, dem 14. September um 17 Uhr am Kreuz am Freihof in Albaxen. Junge und alte Menschen, Kommunionkinder und Firmbewerber – alle sind zu dieser Andacht und zu einem anschl. Picknick (zu dem jeder etwas mitbringt) eingeladen.

Welches ist ihr Lieblingsort? Vielleicht nutzen Sie den zuende gehenden Sommer, um ihn neu zu entdecken oder sich der Frage zu stellen.

 

Ihre Gemeindereferentin Marion Dinand

 

 

Der Segen der Kraniche

Der Segen der Kraniche 
Kraniche am Himmel

Text: Andrea Schwarz; aus: „Leben, was sonst!“ – Patmos Verlag; Bild: Martin Flüß; www.pfarrbriefservice.de)

Möge Gott dir Glück und ein langes Leben schenken

Möge Frieden in deinem Herzen sein und in der Welt, in der du lebst

Möge Tanz dein Leben erfüllen und Sehnsucht dein Herz

Mögest du den Mut zum Aufbruch haben
und dorthin ziehen, wohin der Ruf dich führt
 

Möge deine Seele im Unendlichen geborgen sein

– und wenn sie eines Tages heimgehen will dann werde ich sie tragen.

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Die Tage werden kürzer und die Abende kühler. Die meisten Felder sind abgeerntet. Die ersten Zugvögel machen sich auf den Weg und fliegen gen Süden. Bald werden auch die Kraniche folgen. Ihr Ruf lockt mich aus dem Haus. Ich schaue ihnen  nach und spüre so etwas wie Wehmut im Herzen. Warum? Weil der Sommer zu Ende geht? Vielleicht aber auch, weil (unbewusst) eine tiefe Sehnsucht in mir geweckt wird. Eine Sehnsucht nach Freiheit. Fliegen können, frei sein wie ein Vogel  – wer hat diesen Traum nicht schon einmal geträumt? „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen. Und dann, würde, was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein“ heißt es in einem Lied von Reinhard Mey. Und Bibelstellen kommen mir in den Sinn.  „Seht euch die Vögel des Himmels an! Sie sähen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie! Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“  (Mt 6,26) „Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel … das Netz ist zerrissen und wir sind frei (Ps 124,7).  „O hätte ich Flügel wie Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände! (Ps 55,7) „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ (Ps 139,9). Sowohl das Lied von Reinhard Mey, als auch der Segen der Kraniche von Andrea Schwarz und die Bibelstellen sagen mir: gib deiner Sehnsucht Raum; überwinde Grenzen, wo immer sie dich am Leben hindern; lass dich tragen, führen und auffangen von der Liebe Gottes; er schenkt sie dir umsonst, jeden Tag neu!

Mögen auch Sie sich getragen und geborgen wissen in dieser Liebe Gottes wünscht Ihnen von Herzen

Marie-Luise Bittger, Gemeindereferentin

 

 

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