Herzliche Einladung zu Vitus
Herzliche Einladung zum Vitusfest
Wenn wir Mitte Juni in Corvey das Vitusfest feiern, geht das im Grunde zurück auf die Benediktiner, die 822 aus Corbie in den Weserbogen gekommen sind. Im Gepäck hatten sie damals die Erinnerung an den Gründer ihrer Bewegung, den hl. Benedikt, dessen Gedenktag die Kirche am 11. Juli feiert. Als Benedikt am 21. März 547 im Kloster Montecassino starb, hinterließ er als Testament und Verfassung der Bewegung seine Regel. Sie beginnt mit den Worten: „Höre, mein Sohn/meine Tochter, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!“ (Prolog)
Quelle dieser Regel ist Jesus Christus und das Zeugnis, das die neutestamentlichen Schriften über ihn geben. Die Bibel ist Quelle des Mönchtums. Jesu Nachfolge ist der Kern des Mönchtums, d. h. so zu leben und zu handeln wie er. Wenn wir im Evangelium des Benediktstages hören, dass Jesus seinen Jüngern die Vollmacht gab, Dämonen auszutreiben, haben das die ersten Mönche in Ägypten durchaus wörtlich verstanden: Sie haben „Dämonen“, von denen sie glaubten, dass sie in alten Gräbern am Rande der Wüste hausten, vertrieben, um dann dort zu leben. Später, als Mönche und Nonnen dann in Klöstern von Menschen um Gebet und Rat gefragt wurden, haben sie „andere“ Dämonen, nämlich Kräfte, die das Leben einschränken, ausgetrieben. Die „Worte des Meisters“ haben eine gewaltige innere Kraft, die bisweilen auch Berge versetzen kann.
Glaube ist damit eine lebenspraktische Haltung: Jedwede Veränderung in der Welt beginnt in den Köpfen der Menschen, hier nimmt das Reich Gottes seinen Anfang.
Diese „Worte des Meisters“ zu hören und zu leben, kann das Gesicht der Welt verändern. Im Kleinen können wir beginnen. Daraus kann mit Gottes Hilfe Großes werden. Das Vitusfest will an diesen Auftrag immer wieder erinnern.
Ihr Pfarrdechant Krismanek