Category Archives: Geistliches Wort

„Mama, fahren wir da auch mit?“

„Mama, fahren wir da auch mit?“

 

Die ganze Kirche musste schmunzeln, als die fünfjährige
Alina diese Frage halblaut in die Kirche
sprach, nachdem der Pfarrer gerade ankündigte:
„Am Donnerstag feiern wir dann ja das
Fest Christi Himmelfahrt!“
– Fahren wir da auch mit? –
„Jetzt noch nicht“, sagte die Mama darauf.

E§ilebrecht 01Stimmt! So ganz im Himmel sind wir hier noch nicht!
Aber wir brauchen nicht nach oben zu schauen, sondern nach
vorn und um uns herum. Hier in diese Welt sind wir gesandt
als Zeugen des Himmels – so wie damals die Jünger Jesu,
die ihm nachschauten. Aber wenn er doch schon mal voraus
geht, dann könnten wir uns drauf freuen: er geht, um einen
Platz zu bereiten. Wo er ist, werden wir auch sein. Und wir
geben ihm Grüße mit, und Wünsche und Bitten, die wir Christen
traditionell an den Bitttagen vor Christi Himmelfahrt betend
und singend in Prozessionen darbringen. Was aber erbitten
wir, was er für uns bewirken soll? Oder in uns? Gedeihliches
Wetter, gute Früchte, Gerechtigkeit und Frieden… alles
Gute kommt von oben. Und von unten. Und von innen. Wenn
Menschen gedeihliches Wetter haben wollen, ist vielleicht
auch mal ein Blick auf die hausgemachten Ursachen des Klimawandels
mit oft katastrophalen Folgen angemessen. Wenn
es gute Früchte sein sollen, helfen Kunstdünger und Stickstoff,
aber dann landen die Früchte im Tank und in der Tiermast,
während wir gentechnisch veränderte Nahrung produzieren
und kaufen und die Märkte der armen Länder durch
Subventionen zusammenbrechen lassen – so dass Menschen
oft nur die Flucht bleibt, um den Existenzkampf um die
viel zu knappen Ressourcen zu bestehen. Böden kaputt, Klima
kaputt, Gerechtigkeit dahin, Menschenleben gefährdet.
Ja, es gibt Grund genug zu bitten.
Grund genug, dass Gott uns bittet, innezuhalten und umzukehren.
Die Bitttage sind Bußtage, auch in der Liturgie.
Wie schön wäre es, wenn wir dem fort gehenden Jesus versprechen
könnten: Mach dir keine Sorgen, wir machen Deine
Arbeit weiter. Wir setzen Dein Werk fort. Wir haben ja deinen
Segen und Deinen Auftrag. Und dann kommen wir auch nach
– weil Du wiederkommst und uns zu dir holen wirst.
Ermutigende Bitttage und ein frohes Fest der Himmelfahrt
Jesu wünscht Ihnen

Ihr Pfarrdechant

Ludger Eilebrecht

„Ja“ – „Amen“!

Dreker 01Liebe WeggefährtInnen im Glauben,

kein Zweifel! Wenn ein Gebet beendet wird, so geschieht dies mit dem Wörtchen „Amen“. Es stellt eine Bekräftigung dessen dar, worüber man mit Gott vorher gesprochen hat:
Ja, so ist es! So soll es geschehen!

Umso auffallender ist es, dass so mancher Empfänger der Hl. Kommunion mit Schweigen auf die Worte des Spenders „(Das ist) der Leib Christi!“ antwortet. Was meine ich, wenn ich mit „Amen“ sicher auch ein Stück weit meinen Glauben bekenne? Ist es vielleicht ein wenig Scheu, in diesem Bekenntnis meinen Glauben vor anderen hörbar zu machen?

Die Wurzel des hebräischen Wortes „Amen“ liegt auch anderen Worten zugrunde, etwa wenn von Treue, Vertrauen, Wahrheit oder auch Glauben die Rede ist. Es geht also nicht nur einfach um zustimmendes Bekennen, sondern um freudiges Zutrauen, hingebungsvolles Vertrauen in eine Wirklichkeit, der ich auch immer das hinhalten kann, was in und an mir schwach ist, fehlerhaft; die Fehlerhaftigkeit, Zerrissenheit, Widersprüchlichkeit unseres Lebens nahm Jesus auf sich, mit dem zusammen wir um die Erfüllung der Verheißungen seines Vaters immer wieder beten.
Was er – Jesus Christus – auf sich genommen hat, wurde so in ihm auch bestätigt. Insofern ist er auch das „Amen“, das „Ja“, wie Paulus mehrfach mit großer innerer Gewissheit in seinen Briefen schreibt.

Der Empfang der Hl. Kommunion ermöglicht ein tief vertrauendes „Amen“ zu dem, der meine Existenz trägt und hält.
Sonnige Tage wünscht Ihnen
Diakon Waldemar Dreker

Der HERR ist auferstanden ……

Liebe Christen!

„Ihr fragt, wie ist die Auferstehung der Toten?
… Ich weiß es nicht.
Ihr fragt, wann ist die Auferstehung der Toten?
… Ich weiß es nicht.
Ihr fragt, gibt es die Auferstehung der Toten?
… Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, wonach ihr nicht fragt:
Die Auferstehung derer, die leben!
Ich weiß nur, wozu ER uns ruft:
Zur Auferstehung heute und jetzt!“

von Lothar Zenetti

DinandJesus Christus möchte uns mit seinem Leiden und seiner Auferstehung wachrütteln. Er möchte, dass auch wir das Leid und den Tod überwinden und mit neuer Kraft leben.
Lassen wir uns in diesen Kar- und Ostertagen anstecken zu einem Leben in Fülle:

Wagen wir den ersten Schritt zur Versöhnung!
Befreien wir uns aus falschen Abhängigkeiten!
Nehmen wir uns Zeit für ein neues Projekt!
Lassen wir Altes hinter uns,
damit Neues in uns wachsen und reifen kann!

Im Namen des gesamten Pastoralteams wünsche ich Ihnen und Ihren Familien frohe und gesegnete Kar- und Ostertage!
Ihre Gemeindereferentin Marion Dinand

„Ich wünsche mir eine Welt …….

BittgerLiebe Schwestern und Brüder,

„Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen liebevoller miteinander umgehen. Ich wünsche mir eine Welt, in der es keinen Streit und Krieg mehr gibt. Ich wünsche mir eine Welt, in der es keine Armen und Reichen mehr gibt. Ich wünsche mir eine Welt, in der der Mensch nicht nach seiner Leistung bewertet wird. Ich wünsche mir eine Welt, in der Plastikmüll auf ein Minimum reduziert wird….“

Wünsche an diese Welt, die Jugendliche in einem Schulgottesdienst formuliert haben. Wünsche, die (leider) nicht auf Knopfdruck irgendeiner Maschine erfüllt werden. Hinter jedem Wunsch steckt die tiefe Sehnsucht von jungen Menschen nach Veränderung und Verwandlung dieser Welt in eine „bessere“. Eine Welt, in der es gerechter, menschenwürdiger, friedenstiftender, solidarischer, naturbewusster zugeht – christlich gesagt: in der Gottes Reich Wirklichkeit wird. Gerade jetzt in der Fastenzeit sind wir als Christen ermutigt und aufgerufen, unser eigenes Denken und Handeln neu zu reflektieren: dient es dazu, dass „die Welt“ sich zum Guten verändern, verwandeln, „verbessern“ kann?

Im diesjährigen Misereor Fastenkalender lässt mich ein Zitat von Mahatma Gandhi aufhorchen: „Sei du selbst die Veränderung für diese Welt, die du dir wünschst.“

Genau, das ist es. Gandhi hat Recht. Beginnen wir hier und heute mit der Verwirklichung der „Wunsch-Welt“ (dem Reich Gottes), indem wir unsere Herzen, unser Denken und Tun verändern (von Gottes Liebe verändern lassen).

Ihre Marie-Luise Bittger, Gemeindereferentin

Jubilate Deo

Jubilate Deo

„Ein besonderer Dank gilt unserem Kirchenchor für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes!“

Liebe Schwestern und Brüder,

Diakon Erwin Winkler

Diakon Erwin Winkler

hinter einem solchen Dankeswort am Ende der Messfeier verbirgt sich eine über Jahrhunderte währende Sicht: Die Liturgie vollzog der Klerus, untermalt von festlicher Musik, die zur äußeren Verschönerung der Feier und zur geistlichen Erbauung der Zuhörer hinzutrat, für die Sache selbst aber entbehrlich war. Da konnte ein Chor noch so jubelnd Gott loben und preisen, wenn er das „Gloria“ einer Mozart-Messe sang, entscheidend für die Liturgie war allein, dass der Priester am Altar den Text still für sich las. Heute gilt als selbstverständlich, was die Liturgiekonstitution des zweiten Vatikanums hervorhebt, dass die Musik, vor allem der Gesang, einen „notwendigen Bestandteil der feierlichen Liturgie ausmacht“. Der Gesang umrahmt nicht das Eigentliche, er ist selbst ein wesentliches Element der Liturgie. Er ermöglicht die tätige Teilnahme aller Gläubigen am Gottesdienst der Kirche. Eine Liturgie ohne Musik bleibt sang- und klanglos.

Als wesentliches Hilfsmittel für den gottesdienstlichen Gesang liegt seit einiger Zeit das neue „Gotteslob“ vor. Nach einem etwas holprigen Start – wir erinnern uns an die verzögerte Auslieferung und das Warten auf die Orgelbücher – haben manche Gemeinden mit dem Ãœben der neuen Lieder mutig begonnen, andere aber noch nicht angefangen. Ziel ist es nun, dass möglichst alle Gläubigen des Pastoralverbundes dieselben Lieder in unseren Gottesdiensten singen können. Aus diesem Grunde sind alle Kirchenmusiker und Chorleiter am 7. März zu einem Treffen nach Höxter eingeladen worden, um Absprachen über das weitere gemeinsame Vorgehen zu treffen.

Denn das Herz der Kirche schlägt im Gottesdienst,
das Herz des Gottesdienstes schlägt in der Musik.

Ãœbertrieben? Vielleicht, aber nicht viel!
Ihr
Diakon Erwin Winkler

Mach Dich frei von Vorurteilen

Team-SpittmannNach wie vor gibt es in unserer Gesellschaft Menschen die wie Aussätzige behandelt und ausgegrenzt werden. Sympathie und Antipathie, Urteile und Vorurteile erleben wir in unserem Alltag.

Schon zur Zeit Jesu gab es Menschen, die mit Vorurteilen besetzt und aus der aktiven Gesellschaft vertrieben wurden.
Der Evangelist Markus beschreibt eine Begebenheit, wie sie uns aus allen vier Evangelien bekannt ist: ein Mensch, der krank ist, begegnet Jesus und bittet ihn um Heilung. Jesus heilt ihn, weil er Mitleid mit ihm hat. (Mk 1,40-45).
Beim Aussatz handelt es sich um eine besonders schlimme Krankheit. „Aussatz“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von Hautkrankheiten bis hin zur Lepra. Wer aussätzig war, galt als tot. Zu den körperlichen Leiden kam das Leid der sozialen Isolation, ja des sozialen Todes hinzu.
Bei der Heilung des Aussätzigen wird Jesu ganze Sendung deutlich. Er kann sich der Bitte des Kranken nicht entziehen, weil er mitleidet. Es erschüttert ihn zutiefst. Er kann gar nicht anders, als sich in der Vollmacht des Gottessohnes seines Geschöpfes anzunehmen und heil zu machen, was unheil ist.

Gott will nie das Leid des Menschen. Er will im Gegenteil unser Schicksal des sicheren Todes wenden.
Bei der Heilung dieses einen Aussätzigen wird Gottes Heilswillen für alle Menschen deutlich. So atmet das Evangelium bereits das Osterereignis.

Was wäre also, wenn Jesus heute zu uns käme? Könnte er seinen Einsatz für das Heil aller Menschen noch steigern?

Auch uns kann es ähnlich wie dem Aussätzigen ergehen. Auch wir können sehr schnell an den Rand gedrückt und ausgegrenzt sein.
Auch wir sind in der Rolle desjenigen, der das befreiende Wort, Jesu Zuwendung und sein Mitleiden braucht. Immer können wir zu ihm kommen, ihn aufsuchen und um Hilfe bitten.
In Jesus Christus haben wir ein lebendiges Gegenüber, einen, den unser Schicksal nicht kalt lässt, der mitleidet.
Unsere Bitten werden erhört, auch wenn wir vielleicht eine andere Antwort bekommen, als wir erwartet haben.
Jesus appelliert an uns als die, die ihm nachfolgen, es ihm gleichzumachen: sich einzusetzen für Menschen, die ausgegrenzt, isoliert, einsam oder krank sind, zu kämpfen für die Würde der Menschen, die unter lebensverachtenden Bedingungen ihr Dasein fristen, Sprachrohr zu sein derjenigen, die keine Lobby haben. Das erfordert von uns als Christen Wachheit gegenüber gesellschaftlichen Missständen. Das Wunder kann heute darin bestehen, dass wir betend und helfend füreinander einstehen und uns in unserem gemeinsamen Glauben an Jesus Christus gegenseitig stützen und durchs Leben tragen. –

Dass wir uns frei machen von Vorurteilen, und den Anderen lieben.

Pastor Spittmann

Glaube braucht die Freiheit!

Glaube braucht die Freiheit!

Gem.-Ref. Carsten SperlingDie Ereignisse in Paris erschüttern und machen nachdenklich. Im Namen der Religion werden Menschen ermordet. Experten versichern in solchen Fällen gerne, bei diesen Taten gehe es in Wirklichkeit nicht um religiöse, sondern um politische, wirtschaftliche oder ethnische Auseinandersetzungen. Für mich ist eine Religion dort gesund, wo sie die Freiheit des Menschen fördert. Eine Religion macht krank, wo sie Abhängigkeit schafft, unter Druck setzt und Unfreiheit verstärkt.
Der Glaube setzt freie Menschen voraus.
Doch die Freiheit setzt auch den Glauben voraus.
Denn ohne Gott nützt uns die Freiheit nichts. Sie bleibt meist kalt und herzlos, sie stürzt uns in die Einsamkeit. Ein klassisches Beispiel für Freiheit in Verantwortung, die nicht nach Obrigkeiten oder Zustimmung schielt, ist für mich Jesus: Warum erzählte er diese Geschichte vom Barmherzigen Vater? Warum heilte er ganz bewusst und vor den Augen der Obrigkeit am Sabbat einen gelähmten und einen blinden Menschen? Warum konnte, warum wollte er die paar Stunden bis zum nächsten Tag nicht warten? Jesus setzt mit dieser gefährlichen Grenzüberschreitung – am Ende wird sie ihn das Leben kosten – ein Zeichen von Freiheit und Souveränität über jene Vorschriften, die den Menschen behindern. Was wirklich getan werden muss, verträgt keinen Aufschub, vor allem nicht aus religiösen Gründen. Dem kranken Menschen muss geholfen werden! Den Flüchtlingen in unserer Stadt, in unseren Dörfern muss Gastfreundschaft gewährt werden! Sofort! Heute ist der Tag! Das ist übrigens ein ganz wichtiges Motiv der Frohen Botschaft:
Heute und jetzt ist die Zeit für eine Entscheidung, nicht morgen. Dafür trägt Jesus die Konsequenzen, die jede freie Entscheidung in sich hat.

Carsten Sperling, Gemeindereferent

Aufbruch – Wagnis – Vertrauen

Aufbruch …  Wagnis …   … mit Vertrauen  … zum Ziel

Röttger 01Vor einigen Jahren durfte ich für ein paar Urlaubstage nach Südtirol fahren. Im freundlich und liebevoll geführten Berggasthof lernte ich schnell Bergfreunde und begeisterte Bergsteiger kennen. Schon bald reifte der Entschluss, gemeinsam den Hausberg zu besteigen. Schnell waren die entsprechenden Pläne geschmiedet, wobei mir die Routenwahl eine unruhige Nacht bescherte. Es sollte über den Nordwestgrat mit Kletterpassagen der Schwierigkeitsstufe 3 gehen.

Für mich „Flachlandtiroler“ eine gewaltige Herausforderung.

In der steilen Felswand klammerten sich meine Hände krampfhaft nach Halt suchend an das Stahlseil, das Bergfreunde des Alpenvereins zur Sicherung angebracht hatten.
Doch wohin sollte ich meine Füße stellen, wohin meine Füße zum nächsten Schritt führen?
Die helfenden Hände meiner neuen Bergfreunde gaben die Antwort, sie nahmen meine Füße sprichwörtlich in ihre Hände und führten sie sicher zum nächsten Schritt und damit dem Ziel, dem Gipfel entgegen.
Jeder Schritt zum Gipfel wurde wichtig und durch das Erreichen des Zieles für den gesamten Tag ein unentbehrlicher Baustein.
Ich kann mich auf die Kenntnisse der Freunde verlassen, ich vertraue auf ihre Hilfsbereitschaft, ich vertraue mich ihnen an, gebe mein Leben und meinen Lebensweg in ihre Hände, ich glaube, dass sie ein Interesse an meinem Lebensweg haben, dass ich ihnen wichtig bin, dass sie mich in ihr Herz geschlossen haben.

So wie diese Bergfreunde ein Interesse an meinem Weg auf den Berg hatten, so hat ein liebender Gott ein Interesse an meinem Lebensweg, hat mich, wie es im 1. Johannesbrief heißt, in sein Herz geschlossen, und ich kann ihm glauben, denn er liebt mich. In seiner Welt will ich jede Sekunde meines Lebens leben. Ich vertraue auf seine führende Hand und glaube, dass er mich ans Ziel bringt in das Zuhause seiner Liebe, die wir Ewigkeit nennen.

Jede Sekunde meines Lebens ist wertvoll, so wertvoll, dass sie ihren wahren Wert erst im Licht einer göttlichen Ewigkeit erkennen kann.

In der Gewissheit, dass Gott ein Interesse am Gelingen meines Lebens hat, wünsche ich ihnen einen guten Start ins neu begonnene Jahr 2015.

Ihr Pastor Markus Röttger

Neuen Ufern entgegen …

Neuen Ufern entgegen …

Christen stellen sich diese Fragen im Hinblick auf Gott:
Welche Erfahrungen sollte – durfte – musste ich von Gott her machen, um derjenige zu werden, der ich heute bin? Kann ich seine Handschrift entdecken, die Spur, auf der er mein Leben leitet und begleitet?
Mit dem Ablauf des alten Jahres steht gleichzeitig die Tür zum neuen Jahr offen. Der Schritt über die Schwelle ist die erneute Ausfahrt auf das Meer des Lebens, um neu die Netze auszuwerfen. Können wir sie wagen mit neuer Kraft, mit neuer Hoffnung und einem neuen Vertrauen in Gott – einladend und gastfreundlich, mit der Haltung von Offenheit und Aufgeschlossenheit dem Neuen gegenüber, mit Verantwortung Gott und den Mitmenschen gegenüber?
Ich kann mich treiben lassen, gucken, was auf mich zukommt und welcher Wind mir entgegen bläst.
Ich kann aber auch selbst das Ruder in die Hand nehmen, Ziele anvisieren und sie zu erreichen suchen – ganz bewusst auch als Christ, indem ich auf meine Ressourcen schaue und sie zielgerichtet einsetze.
Wie kann ich im kommenden Jahr meinem Glauben (m)ein Gesicht geben? Wie gelangt er vom Kopf ins Herz und schließlich in meine Hände und Füße?
Was mach ich mit den mir anvertrauten Talenten?
Welche kann und will ich einbringen und ausprobieren?
Wem sollen sie zugute kommen?
Wie viel Zeit investiere ich für meinen Glauben –
mit und für andere?
Habe ich den Mut, auch mal Gott
das Steuerrad meines Lebens zu überlassen?
Ich darf neugierig und gespannt sein, wohin er mich führt!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Kurs durch das Jahr 2015

Thomas Nal

2014-12-14

Liebe Schwestern und Brüder!

In diesen Tagen ein adventlicher Blick auf Weihnachten:
Am Hl. Abend hören wir in den Gottesdiensten die vertraute Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas von der Geburt Jesu im Stall. Am Weihnachtstag hören wir gleichsam die Deutung dieser Geschichte in jenen feierlichen Worten des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden …“ (Joh 1,14) Auf je ihre eigene Weise bedenken beide Evangelisten das Ereignis von Bethlehem. Ihre Erfahrung mit Jesus von Nazareth drängt sie zu verkünden: In diesem Menschen ist Gott selber da. In ihm ist Gott Mensch geworden.
In ihren Glaubensbekenntnissen sagen die frühen Christen später: Er, den wir Herr und Christus nennen, er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Gott wird Mensch bedeutet für uns: Gott hat unser Leben angenommen und in sein göttliches Leben aufgenommen. „Meine Natur hast Du in Dir gesegnet“ heißt es in einem alten Gebet aus Ägypten. Der Mensch ist schön, weil Gott ihn liebt, bis dahin, dass der Mensch gewordene Gott, zerschunden und entstellt, für ihn stirbt.
Die Menschwerdung Gottes ist der Anfang dazu. Mit der Menschwerdung wird ein Lebensweg und ein Weg durch den Tod eröffnet, der im Leben bei Gott sein endgültiges Ziel hat.
Der Mensch erahnt wohl nur dann etwas von seinem Wert und seiner Bestimmung, wenn er über diese zentrale Aussage des christlichen Glaubens immer wieder nachdenkt und entsprechend zu handeln beginnt.

Gesegnete Tage im Advent und zu Weihnachten
wünscht Ihnen

Pastor Hans-Bernd Krismanek

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