2014-12-14

Liebe Schwestern und Brüder!

In diesen Tagen ein adventlicher Blick auf Weihnachten:
Am Hl. Abend hören wir in den Gottesdiensten die vertraute Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas von der Geburt Jesu im Stall. Am Weihnachtstag hören wir gleichsam die Deutung dieser Geschichte in jenen feierlichen Worten des Johannesevangeliums: „Und das Wort ist Fleisch geworden …“ (Joh 1,14) Auf je ihre eigene Weise bedenken beide Evangelisten das Ereignis von Bethlehem. Ihre Erfahrung mit Jesus von Nazareth drängt sie zu verkünden: In diesem Menschen ist Gott selber da. In ihm ist Gott Mensch geworden.
In ihren Glaubensbekenntnissen sagen die frühen Christen später: Er, den wir Herr und Christus nennen, er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Gott wird Mensch bedeutet für uns: Gott hat unser Leben angenommen und in sein göttliches Leben aufgenommen. „Meine Natur hast Du in Dir gesegnet“ heißt es in einem alten Gebet aus Ägypten. Der Mensch ist schön, weil Gott ihn liebt, bis dahin, dass der Mensch gewordene Gott, zerschunden und entstellt, für ihn stirbt.
Die Menschwerdung Gottes ist der Anfang dazu. Mit der Menschwerdung wird ein Lebensweg und ein Weg durch den Tod eröffnet, der im Leben bei Gott sein endgültiges Ziel hat.
Der Mensch erahnt wohl nur dann etwas von seinem Wert und seiner Bestimmung, wenn er über diese zentrale Aussage des christlichen Glaubens immer wieder nachdenkt und entsprechend zu handeln beginnt.

Gesegnete Tage im Advent und zu Weihnachten
wünscht Ihnen

Pastor Hans-Bernd Krismanek