Aufbruch – Wagnis – Vertrauen

Aufbruch …  Wagnis …   … mit Vertrauen  … zum Ziel

Röttger 01Vor einigen Jahren durfte ich für ein paar Urlaubstage nach Südtirol fahren. Im freundlich und liebevoll geführten Berggasthof lernte ich schnell Bergfreunde und begeisterte Bergsteiger kennen. Schon bald reifte der Entschluss, gemeinsam den Hausberg zu besteigen. Schnell waren die entsprechenden Pläne geschmiedet, wobei mir die Routenwahl eine unruhige Nacht bescherte. Es sollte über den Nordwestgrat mit Kletterpassagen der Schwierigkeitsstufe 3 gehen.

Für mich „Flachlandtiroler“ eine gewaltige Herausforderung.

In der steilen Felswand klammerten sich meine Hände krampfhaft nach Halt suchend an das Stahlseil, das Bergfreunde des Alpenvereins zur Sicherung angebracht hatten.
Doch wohin sollte ich meine Füße stellen, wohin meine Füße zum nächsten Schritt führen?
Die helfenden Hände meiner neuen Bergfreunde gaben die Antwort, sie nahmen meine Füße sprichwörtlich in ihre Hände und führten sie sicher zum nächsten Schritt und damit dem Ziel, dem Gipfel entgegen.
Jeder Schritt zum Gipfel wurde wichtig und durch das Erreichen des Zieles für den gesamten Tag ein unentbehrlicher Baustein.
Ich kann mich auf die Kenntnisse der Freunde verlassen, ich vertraue auf ihre Hilfsbereitschaft, ich vertraue mich ihnen an, gebe mein Leben und meinen Lebensweg in ihre Hände, ich glaube, dass sie ein Interesse an meinem Lebensweg haben, dass ich ihnen wichtig bin, dass sie mich in ihr Herz geschlossen haben.

So wie diese Bergfreunde ein Interesse an meinem Weg auf den Berg hatten, so hat ein liebender Gott ein Interesse an meinem Lebensweg, hat mich, wie es im 1. Johannesbrief heißt, in sein Herz geschlossen, und ich kann ihm glauben, denn er liebt mich. In seiner Welt will ich jede Sekunde meines Lebens leben. Ich vertraue auf seine führende Hand und glaube, dass er mich ans Ziel bringt in das Zuhause seiner Liebe, die wir Ewigkeit nennen.

Jede Sekunde meines Lebens ist wertvoll, so wertvoll, dass sie ihren wahren Wert erst im Licht einer göttlichen Ewigkeit erkennen kann.

In der Gewissheit, dass Gott ein Interesse am Gelingen meines Lebens hat, wünsche ich ihnen einen guten Start ins neu begonnene Jahr 2015.

Ihr Pastor Markus Röttger