„Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“

Wackelzahnkinder des Kindergarten Sankt Nikolai überwinden ihre letzte „Hürde“.

Die Wackelzahnkinder verabschieden sich und bedanken sich mit dieser überwindbaren „Hürde“

Wackelzahnkinder der Kita St. Nikolai Endlich ist es soweit. Im ganzen Land verlassen die zukünftigen Schulkinder ihre Kindergärten, um sich auf einen langen Bildungsweg zu machen. So auch die Kinder des katholischen Kindergartens Sankt Nikolai in Höxter. Nach einem alten Brauch hinterlassen diese Kinder etwas, dass für immer an sie erinnert.

Auf diesen Übergang zur Schule haben sich die 12 sogenannten „Wackelzahnkinder“ in den letzten Monaten besonders vorbereitet. Die Erzieherinnen und ein Erzieher haben sie beim Erlernen der Basiskompetenzen begleitet und ihnen das vermittelt, was für einen erfolgreichen Schulstart notwendig ist. Mit Wuppi, dem Außerirdischen vom Planeten Wupp wurde all das angebahnt, was später zum Lesen- und Schreibenlernen benötigt wird. Am Ende ihres vorschulischen Bildungsweges erhielt jedes Kind eine Urkunde und einen eigenen „Ohrenpass“.

Aber nicht nur der Bereich Sprache wurde in Sankt Nikolai immer wieder thematisiert. Den Kindern wurde in spielerischer Form auch gezeigt, worauf es im Leben noch ankommt: Mathematik, Sachunterricht, Sport, Musik und Religion. Im Zentrum ihres vorschulischen Lernens standen immer wieder Waldtage und spezielle Projekte, wie zum Beispiel ein „Raupe-Nimmersatt-Projekt“ mit anschließendem Schmetterlingsfest. Neben einer Fußball-WM im Tischfußball wurde auch dem neuen Schützenkönig Spalier gestanden. Auch der jährlich stattfindende Besuch der Freilichtbühne in Bökendorf darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Der integrative Kindergarten bot allen Kindern viele Gelegenheiten, um auch das soziale Lernen mit seinen vielseitigen Facetten zu trainieren. So wurde Lernen, Spielen und Feiern immer miteinander in Beziehung gesetzt. Am Ende musste jedes Kind seine eigene persönliche Schulreifeprüfung ablegen. Wie üblich stand zum Abschluss der Kindergartenzeit eine Übernachtung im Kindergarten an. Nach einem feierlichen Abschlussgottesdienst in der St. Nikolai Kirche mussten sich die mutigen Kinder von ihren tapferen Eltern für die Übernachtung verabschieden. Diese Trennung wurde jedoch auf beiden Seiten gut überwunden. Nach einer leckeren Mahlzeit haben die Kinder ihr Nachtlager vorbereitet und einen schönen Abend erlebt. Was der Inhalt des Abends war und ob die Nacht zum Tage gemacht wurde, bleibt jedoch für immer ein Geheimnis der Kinder. Am nächsten Tag wurden die Eltern von den Kindern mit einem ausgiebigen Frühstück in Empfang genommen. Zuvor kam es jedoch noch zu der offiziellen Verabschiedung. Jedes Kind wurde mit persönlichen Worten von einem Erzieher verabschiedet. Neben einem Schutzengel und der Handpuppe Wuppi erhielt jedes Kind seine persönliche Portfoliomappe der gesamten Kindergartenzeit. Auch die Wackelzahnkinder überreichten dem Kindergarten etwas als Dank für die schöne Zeit und die unzähligen farbenfrohen Erlebnisse. Von ihren Spendengeldern konnte ein Sportgerät für den Turnraum angeschafft werden. Getreu dem Bibelvers: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ (2 Samuel 22,30), hinterlassen die Kinder des katholischen Kindergartens somit etwas Nachhaltiges. Der angeschaffte Turnkasten ist ein Symbol für die letzte überwundene Hürde vor der Einschulung. Er wird jetzt den nächsten Generationen hinterlassen, damit auch sie lernen, Mauern zu überwinden.