Category Archives: Geistliches Wort

Impuls zum Sonntagsevangelium

Liebe Weggefährten und Weggefährtinnen im Glauben,

so möchte ich Sie heute ansprechen. Denn es passt zum Evangelium, dass wir am kommenden Sonntag lesen.
Da sind zwei Männer unterwegs. Wie es ausschaut, sind es einsame Weggefährten Sie wollen weg, einfach nur weg. Sie wollen den Ort des Schreckens und Leidens Jesu, die Stadt Jerusalem, hinter sich lassen. Die beiden erzählen. Zwei Männer vertrauen ei-nander an, was sie nicht verstehen. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie erzählen von ihren Ängsten und Befürchtungen, von ihren Fragen und Zweifeln, von ihren Unsi-cherheiten und Enttäuschungen. Warum, wieso, wozu? Fragen, die sie nicht auflösen können. Aber es tut ihnen sicher gut, dass sie einander haben.
Es tut gut, wenn man das Herz ausschütten kann, wenn man sich allen Schmerz, Kummer und Frust von der Seele reden kann. Es tut gut, wenn da jemanden ist, dem man alles anvertrauen kann. Allein das Erzählen bringt vielleicht noch keine Lösung, aber sicher eine Entlastung, eine Erleichterung. So geht es im Moment vielen Menschen in dieser „Corona Zeit“. Einer Zeit, die man am liebsten hinter sich lassen will, der man entfliehen will. Einer Zeit, die Sorge, Not und Kummer mit sich bringt. Da ist es sicher gut, Weggefährten zu haben, mit denen man sich austauschen kann. Vielleicht kann man auch aktiv ein Weggefährte für jemanden werden, der allein und ein-sam in seiner Wohnung ist, indem man anruft und einfach zuhört.
Zu den beiden Männern gesellt sich ein dritter Weggefährte, den sie zunächst nicht erkennen. Jesus gibt sich unwissend und eröffnet ihnen durch seine Fragen einen Weg, ihre Erlebnisse und Enttäuschungen noch einmal ins Wort zu bringen. Er hört einfach zu, unterbricht sie nicht, lässt ihnen alle Zeit, die sie brauchen und geht nicht nur den Fußweg mit, sondern auch ihren „Herzensweg“. Den Weg, der ihr Herz schwer und traurig macht. Erst dann bringt er die Ereignisse mit den Texten der Schrift, der Thora, in Verbindung und deutet sie.
Auch wir brauchen jemanden, der oder die uns die Schrift, die Texte des Alten und Neuen Testamentes ins Heute „übersetzt“, denn sie haben mit unserem Leben heute zu tun! Mir hat es in den vergangenen zwei Wochen gutgetan, die Bibelauslegungen der Brüder von Taizé zu verfolgen. Oder einige Beiträge in den Zeitschriften „Der Dom“ und „Christ in der Gegenwart“ zu lesen. Auch wenn es „virtuelle“ Weggefährten sind, so geben sie meinem Glauben Nahrung und Kraft. Eine schöne Erfahrung ist es immer noch, sich über die Texte der Bibel mit Menschen direkt austauschen zu kön-nen. Was sagt dir der Text? Welche Erfahrungen deines Lebens spiegeln sich darin wider?
Von Herzen wünsche ich Ihnen Weggefährten und Weggefährtinnen im Glauben an Ihrer Seite! Und werden Sie es selber für andere! So kann unter uns eine Gemein-schaft im Glauben wachsen, die sich gegenseitig trägt und stärkt. Bleiben Sie behütet unter Gottes gutem Zuspruch und Segen!


Ihre Marie-Luise Bittger, Gemeindereferentin

Krisenzeit ist Fastenzeit

 Krisenzeit ist Fastenzeit 

Die Kirche in Deutschland ist in der Krise. In den Kirchengemeinden lähmen oft Strukturfragen unsere Kreativität, Menschen eine wirkliche Beziehung zu Gott zu ermöglichen. Fehlt uns die Vision, der Mut ausgetretene Pfade zu verlassen? Muss sich >>Kirche<< wirklich verändern?

Bei meiner Spurensuche hilft mir ein Blick zurück.  Wie war es eigentlich zurzeit Jesu? War es da anders? Damals hatten die Menschen eine große Hoffnung: Sie wünschten sich eine neue Zeit. Sie suchten das Reich Gottes! Der Messias sollte die große Veränderung auf dieser Erde herbeiführen und dieses Reich aufrichten.

Christen haben einen Auftrag 

Jesus greift damals die Sehnsucht seiner Landsleute auf. Aber er verschiebt das Kommen des Reiches Gottes nicht in eine ferne Zukunft. Für Jesus ist das Reich Gottes schon angebrochen. Es ist im Hier und Jetzt.

Bibel finde ich einen klaren Auftrag von Jesus an uns: „Macht alle Menschen zu meinen Jüngern!“ Jesus ging es also darum, dass alle Menschen eine Beziehung zu Gott führen. Wie ist das möglich? Wie kann ich Gott finden? Wo wohnt er in unseren Kirchengemeinden?

 

Der Weg der Veränderung benötigt viele Schritte

 Eines ist für mich klar geworden: Gott wohnt im Risiko, er wohnt im Wagnis. Denn der Glaube ist beides zugleich: Wagnis und Risiko. Wer das Evangelium Jesu hört und sich entschließt, dieser Botschaft zu folgen, der riskiert einiges. Für die Nachfolge werden zwei riskante Abenteuer verlangt: einmal die Offenheit, alles hinter sich zu lassen; zum anderen die vielen Gebote und Gesetze durch die Liebe zu ersetzen, also Selbstverantwortung zu übernehmen. Zum Risiko kommt dann noch etwas ganz Entscheidendes: die Leidenschaft des Engagements.  In unserem Pastoralverbund kenne ich eine ganze Reihe von Menschen, die sich mit großem Engagement in unsere Kirchengemeinden einbringen.

 Der erste Schritt der Veränderung: Eine Beziehung zu Gott suchen

 Jesus hatte eine persönliche Beziehung zu Gott. Ohne Beziehung gibt es kein Vertrauen. In einer Beziehung wird miteinander gesprochen. Viele Katholiken sind zu dem Standpunkt gekommen, dass es normal und zutiefst katholisch ist, nicht über den ersten Schritt der Veränderung zu sprechen – ihre Beziehung zu Gott. In den Wochen nach Ostern wollen wir in unserem Pastoralverbund mit Ihnen einen Versuch in diese Richtung starten. Wir laden Sie zum Alpha – Kurs nach Höxter ein.

Möchten Sie unsere Einladung annehmen?

Ihr Gemeindereferent Carsten Sperling

 

 

Zum Leben auferwecken

Weg aus dem Grab - Lazerus

Bildnachweis: Ute Quaing; www. pfarrbriefservice.de)

 

Meinen Weg will ich gehen und ich gehe ihn in der Zeit. Es ist die Zeit nach den tollen Tagen, es ist die „Fastenzeit“ die in mir Spuren, wie die Räder eines Wagens auf unbefestigtem Weg unterwegs, hinterlässt. Der Weg entsteht beim Gehen unter meinen Füßen und gräbt sich mit seinen Spuren in mein Gedächtnis und in meine Seele ein. Es ist der Weg durch diese Fastenzeit, an deren Ende Tod und
Auferstehung Jesu stehen.

 

 

 

Vom Ende her betrachtet, fällt mir die Geschichte der Auferweckung des Jünglings von Naïn ein. (Lk 7,11-17) Es ist eine biblische Geschichte, die den Weg des Jünglings vom Tod zum Leben erzählt. Was will in mir leben und was ist in mir gestorben? Wenn ich die biblische Geschichte nicht nur auf das Faktum des aufgeschriebenen Inhalts beschränke, sondern sie als Anregung und Anfrage verstehe, die meine Art zu leben und zu glauben hinterfragt, dann wird es eine Geschichte für mich. Als Leser angesprochen, darf ich mich wiederfinden in der Gestalt des Jünglings. Was ist in mir gestorben und was will leben, was muss in mir leben, damit ich mich in meiner Würde als Mensch erkenne? Was möchte in mir leben und kann nicht leben?

Leben wecken und zum Leben auferwecken sind zutiefst österliche Themen. Sie sind auch meine Themen und werden hochaktuell, wenn ich das Kranke in mir anschaue, das in mir und den Menschen, denen ich begegne, ein
Gefühl der Leblosigkeit hinterlässt. In einem persönlichen Ostern darf ich mich auferwecken lassen. Es ist wichtig, dieses als ein Geschehen-lassen zu begreifen. In seiner Todesstunde ruft der sterbende Jesus vom Kreuz herab: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34) Mit diesem Ruf verlangt er in einem von Todesangst gezeichneten Aufschrei den Lebensatmen seiner göttlichen Lebensgrundlage zurück. Er ruft im Todeskampf in die Welt hinein, heil werden kann sie, wenn sie von Gott nicht verlassen ist. Ostern geschieht unerwartet und ganz unspektakulär, wenn Frauen am Ostermorgen davon berichten, dass der Tote nicht mehr da sei. Es
folgen persönliche Begegnungen des zuweilen ungläubigen Staunens und des Heilens.

Leben möchte auch ich und nehme mir vor, die Fastenzeit zu nutzen, mich heilen zu lassen.

Röttger 01

Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, wünsche ich, in den nun bevorstehenden Wochen, eine Erfahrung des Heil-Werdens und ein lebendiges Ostern.

 

Pastor Markus Röttger

 

 

 

 

 

 

 

Du bist Glied des Volkes Gottes …

Taufkleid

(Bildnachweis: Taufkleid; Martin Manigatterer; www.pfarrbriefservice.de)

 

 

„Du bist Glied des Volkes Gottes
und gehörst für immer Christus an, der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten in Ewigkeit“

(aus der Taufliturgie)

 

Zur Taufe gehört bei uns ein langes weißes Taufkleid, das dem neugetauften Kind angelegt wird. Dem entspricht die Albe, das weiße Gewand, das die Priester unter dem bunten Messgewand tragen. Beide stehen für die enge Verbindung zu Jesus von Nazareth, den das Neue Testament nicht nur als Messias bekennt, sondern auch Priester, König und Propheten nennt. Jesus Christus, so die Taufliturgie, haben wir gleichsam mit dem Taufkleid angezogen. Damit haben wir durch die Taufe auch Anteil erhalten an seinem Priestertum, wie es der Seher von Patmos in der Offenbarung schreibt:  „Christus hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott seinem Vater.“ (Offb 1,6). In diesem Sinn ist die Taufe dann nicht nur als erster Schritt der Eingliederung in die Gemeinschaft der Glaubenden zu verstehen, sondern auch als Weihe, durch die jeder Getaufte Teil des gemeinsamen Priestertums wird, das alle Getauften verbindet.  Für Papst em. Benedikt XVI. etwa bedeutet das, dass alle Christinnen und Christen berufen sind, den priesterlichen Dienst, Zeugnis von Jesus Christus zu geben, auszuüben, und nicht nur die, die in der Priesterweihe eine besondere Sendung dazu erhalten haben. Alle Gläubigen vollziehen diesen gemeinsamen priesterlichen Dienst, weil sie mit Ihrer Taufe den Auftrag erhalten haben, gemäß ihrer priesterlichen Würde am Aufbau des Gottesvolkes mitzuwirken. Ergänzend dazu ist es auch Aufgabe der Priester, die in der Priesterweihe ihre besondere Sendung empfangen haben, die Begabungen, die Charismen, der Gläubigen zu stärken und zu fördern.
Beide, das Gemeinsames Priestertum aller Getauten und das Weihepriestertum, sind sich ergänzende Größen, die erst und nur im Miteinander ihre Sendung voll entfalten können, nämlich, Zeugnis von der Hoffnung zu geben, die sie erfüllt: Jesus ist der Grund dieser Hoffnung, dass Gott selbst durch ihn allen Menschen die Chance gegeben hat, von den Leben zerstörenden Mächten befreit zu werden, von der Macht der Sünde und der Macht des Todes.

Pfarrdechant Krismanek Ihr

Pfd. Dr. Hans-Bernd Krismanek

 

Was nehme ich mir vor?

Bildnachweis: Peter Weidemann; www.pfarrbriefservice.de)

 

Der Beginn eines Jahres
veranlasst nicht wenige zu guten Vorsätzen für das neue Jahr. Die meisten orientieren die Absichten eng an den eigenen Wünschen. Manch einer will abnehmen, das Rauchen aufgeben, mehr Sport treiben, mehr Ordnung halten etc. Haben Sie sich schon gefragt, was Gott sich von Ihnen für das neue Jahr wünscht? Haben Sie Ihn schon direkt gefragt?

Gott ist es keineswegs egal, wie wir unser Jahr gestalten. Auch den Eltern eines Kindes ist es mitnichten gleichgültig, wie es sein Leben verbringt. Es soll wachsen, nicht nur im körperlichen Sinne. Es soll nicht herumdümpeln, seine Zeit und seine Talente vergeuden, mit unwichtigen Dingen den Tag vertrödeln. Viele Kinder wenden viel Zeit und Energien für Ihre Hobbys auf. Zwei- oder dreimal Fußballtraining und ein Spiel am Wochenende sind schon zeitintensiv. Auch das Erlernen von Instrumenten benötigt weit mehr als 15 Minuten pro Woche, und das Reiten ist durch das Vorbereiten des Pferdes und die Arbeiten im Stall nicht mal eben zu bewerkstelligen. Für Vieles ist Zeit und Kraft da und für Vieles springen wir über unseren inneren Schweinehund.

Für Gott auch?

Im Religiösen hat ein anspruchsloser, mittelmäßiger und unambitionierter Geist Einzug gehalten. Vieles will man sich nicht zumuten, was in anderen Bereichen selbstverständlich ist. Es braucht feste Zeiten mit und für Gott, in denen man betet, über sein Wort nachdenkt, zum Gottesdienst geht. Gott ist nicht eine Lappalie. Er ist der Größte, er ist unser Schöpfer, unser Heiland. Ihm verdanken wir alles. Er ist unser Ziel. Ein Vorsatz könnte sein, Gott nicht auf mein Mittelmaß zurecht zu schrumpfen, sondern dass mein Leben an ihm Maß nimmt.

Was können wir für unsere Beziehung zu ihm in diesem Jahr tun?

Ihr Vikar Klur

 

 

 

Gedanken zur Weihnacht

Krippe zu Peter und Paul

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind,
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.

 Geht mit seinem Segen ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.

  Steht auch dir zur Seite, still und unerkannt,
dass es treu dich leite,
an der lieben Hand.

 

Damals in Betlehem, liebe Leserinnen und Leser,

war die Heilige Nacht vermutlich eine Nacht wie jede andere.

Die mit der Volkszählung befassten Beamten hatten ihre Steuerlisten beiseite gelegt und schliefen ebenso gut oder schlecht wie jene Bürger, die der schwangeren Frau und ihrem Mann einen Platz in der Herberge verweigert hatten. Kein Himmelsglanz überstrahlte die Notunterkunft, in der Maria und Josef Zuflucht gefunden hatten. Ihr neugeborenes Kind schlief in einer Futterkrippe dem Leben entgegen.

Es waren nicht die Menschen, die diese Nacht heilig machten und das wird wohl auch dieses Jahr nicht so sein.

Zwar haben sich viele in den vergangenen Wochen überaus geschäftig gegeben, haben Lichterketten aufgehängt, Geschenke gekauft und Tannenbäume geschmückt, eben „ihr“ Weihnachtsfest vorbereitet, doch das Heil kommt auch 2019 noch immer von Gott und das heißt – wie schon damals – für viele unbemerkt.

Während die einen sich an einer Schachtel Pralinen freuen, an einem gutem Buch, der Eintrittskarte für ein Musical, dem leckeren Essen oder daran, dass in der Familie Frieden herrscht – und wieder andere das Weihnachtsfest gar nicht mehr feiern, macht Gott uns immer wieder seinen Sohn zum Geschenk.

Er ist der Heiland, allerdings in einer immer noch unheilvollen Welt, in der viele Menschen Gottes Heil nicht sehen, seine Nähe nicht spüren und sich verloren und gottverlassen vorkommen, ohne es wirklich zu sein, weil er in Jesus Mensch geworden ist und an unserer Seite steht.

Sich das zu wünschen, es zu hoffen oder sogar glauben und feiern zu können, ist ein Geschenk, das trotz unserer eigenen Vorbereitungen, dem Fest den eigentlichen Glanz und seine Heiligkeit verleiht.

In diesem Sinne wünschen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Pastoralverbundes eine Heilige Nacht, ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr! 

Pastor Frank Grunze

 

„Ich bin froh,  dass Du hier bist!“

Bildnachweis: Peter Weidemann; www.pfarrbriefservice.de

 

   „Ich bin froh,
dass Du hier bist!“

 

 

Liebe Christen,

in diesen Tagen muss ich besonders an meine 97-jährige Oma denken, die durch ihre Krankheit an das Bett gefesselt ist. Es geht ihr nicht gut und ich sehe ihr an, wie sie einerseits ängstlich um ihr Leben kämpft, um wieder auf die Beine zu kommen und andererseits vertrauensvoll und zufrieden auf ein langes Leben mit Höhen und Tiefen schaut. Bei einem meiner Besuche sagte sie mir: „Ich bin froh, dass Du hier bist!“ Dieser Satz geht mir nahe und zeigt mir, wie wichtig es ist, einfach da zu sein und Nähe zu schenken!

Menschen leben und heilen durch die Begegnung mit anderen Menschen –  ein Blick in das Leben Jesu zeigt, dass Menschen sich allein durch seine Nähe verändert haben. Wir denken in diesen Tagen besonders an den Heiligen Martin und die Heilige Elisabeth, die genau dieser Aufforderung Jesu gefolgt sind. Sie haben sich ohne Wenn und Aber für notleidende Menschen eingesetzt.

Vielleicht können wir uns in dieser dunklen und kalten Jahreszeit ganz bewusst Zeit nehmen für Menschen, die uns brauchen, die Angst haben oder allein sind. Vielleicht können wir auch ganz bewusst eine Kerze entzünden auf dem Friedhof, in der Kirche oder der Krankenhauskapelle. Folgen wir den Spuren Jesu und schenken Menschen unsere Nähe, damit unsere Welt wieder etwas menschlicher wird!

Ihre Gemeindereferentin

Marion Dinand

 

Gedanken zu Allerheiligen

Bildnachweis: Bernhard Riedl; pfarrbriefservice.de)

Gott, gib uns Augen, dich zu schauen

in allem Dunkel dieser Welt.

Gott, gib uns Herzen, dir zu trauen,

wenn uns der eigne Mut mal fehlt.

Und wenn von allem nichts mehr bliebe,

lass uns nur eines unbewegt,

den Glauben, dass uns deine Liebe

auch durch den Tod zum Leben trägt.

 (Spruch auf einer Grabkerze)

 

Ich sehe sie noch vor mir: die unzähligen Grablichter in den roten Hüllen, die in der Dunkelheit so schön leuchteten. Der ganze Friedhof war voll davon. Die Lichter verbreiteten eine geheimnisvolle, friedliche, fast mystische Atmosphäre. Am Grab meiner Großeltern sprachen meine Eltern ein Gebet und wir Kinder durften die Lichter anzünden.  Eine wertvolle und gute Erinnerung aus Kindertagen, die mich begleitet. Und heute noch bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie mich (nicht nur) am Fest Allerheiligen zum Friedhof mitnahmen. Ich bekam eine Ahnung von unserer christlichen Hoffnung: der Tod ist nicht das Ende, wir werden leben in der Gemeinschaft mit Gott und mit allen, die uns vorausgegangen sind. Und es wird gut sein, das Leben bei Gott. In diesem Vertrauen bin ich aufgewachsen und heute stärkt es mich in vielen Situationen des Lebens. Unbewusst hat diese Erfahrung vielleicht auch dazu beigetragen, das Thema „Tod und Sterben“ nicht zu tabuisieren, sondern als einen Teil des Lebens zu sehen. „Wer es bei der Erziehung mit Kindern gut meint, kommt um die existentiellen Probleme von Leben, Sterben und Tod nicht herum. Im Gespräch mit Kindern entdecken wir gemeinsam die großen Themen und Herausforderungen unseres Lebens. Freude und Hoffnung, aber auch Leid und Trauer gehören unvermeidlich dazu. Und so ist es wichtig, diesen Themen offen und ehrlich Raum zu geben.“ So formuliert es der Theologe und Familienvater Albert Biesinger in seinem Buch „Warum müssen wir sterben? – Antworten auf Kinderfragen“. Gönnen wir unseren Kindern doch die Erfahrung, dass wir über den Tod hinaus Hoffnung haben und in Gottes Händen geborgen sind. Zünden wir mit ihnen für einen Verstorbenen eine Kerze an auf dem Friedhof, in der Kirche oder zu Hause und sprechen ein kleines Gebet: „Gott, Du bist uns Licht in der Dunkelheit. Beschütze Du die Menschen, die gestorben sind und lasse sie in Deinem Licht leben. Amen.“ (Biesinger, S.29). Die Gedenktage Allerseelen und Allerheiligen laden dazu ein!

Ihre Marie-Luise Bittger

 

Folgt mir nach

(Bild: privat, Salvator-Statue, Corvey)

(Bild: privat,
Salvator-Statue, Corvey)

Folgt mir nach

(Markus 1,14-20)

„Kommt her, folgt mir nach!“,

ruft Jesus den Fischern zu und macht sie so zu seinen
Jüngern. Jesu Worte haben die Kraft und sind so anziehend, dass Menschen dazu gebracht werden sofort und radikal ihr Leben zu verändern.

 

„Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“, heißt es in der Schrift.

Ohne Kompromiss, ohne Rücksicht auf Familie und Freunde, die, die von Jesus gerufen werden, sie folgen ihm.

Die Berufenen Jünger nehmen ihre Nachfolge sehr ernst. Sie gehen bei Jesus in die Schule, leben und beten mit ihm zusammen, und lassen sich alles erklären, was sie für ihren späteren Auftrag der Verkündigung des Evangeliums, der Botschaft Gottes, benötigen.

Jesus hat schnell erkannt, dass er die Botschaft Gottes nicht alleine in die Welt tragen kann, und hat dies auch seinen Jüngern nicht zugemutet.

Zu zweit sandte er sie aus, um immer mehr Menschen in die Nachfolge zu rufen.

„Kommt her, folgt mir nach!“

Diesen Ruf haben in Corvey zahlreiche Mönche immer wieder gehört und sind im Kloster für ihren missionarischen Auftrag vorbereitet worden.

Gut gebildet und Glauben lebend haben sie von hier aus Menschen motiviert sich auf die Spur der eigenen Berufung zu machen und selbst Jünger bzw. Jüngerin Jesu zu werden.

Haben Sie Ihren Ruf schon gehört?

Komm her, folge mir nach!

Pastor Tobias Spittmann

 

 

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