„Hoffnungsmenschen“

Josef Hinterleitner; www.pfarrbriefservice.de

Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.

(Lothar Zenetti)

Paralympische Sommerspiele Paris 2024: Sie sind blind und spielen Fußball. Sie sind gelähmt und reiten auf Pferden. Sie sind beinamputiert und spielen Sitzvolleyball. Sie sitzen im Rollstuhl und spielen Basketball. Sie tragen Beinprothesen und nehmen am Weitsprung teil. Sie sind Contergan geschädigt, haben verkürzte oder keine Arme und schwimmen um Gold.  Sie kämpfen um Medaillen. Sie jubeln, sind stolz und genießen das „Bad in der Menge“. Sie sind jung und ehrgeizig, versprühen Lebensfreude.  Ich staune und habe großen Respekt vor ihrer Leistung und davor, wie sie mit der körperlichen Beeinträchtigung ihr Leben meistern, wie sie sich nach einem Unfall, einem Schlaganfall, einer Chemo mühevoll ins Leben zurückgekämpft haben – mit viel Unterstützung von Familie und Freunden, aber auch mit einem unbändigen Willen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern aus dem, was nicht zu ändern ist, etwas Positives zu machen.

„Hoffnungsmenschen“ so hat Steffen Kern, ein evangelischer Pfarrer und Journalist sie genannt. In einem gleichnamigen Buch hat er einige ihrer authentischen Geschichten veröffentlicht.

Vielleicht brauchen wir gerade in unserer Zeit, in der manches so schwierig scheint und auch ist – gesellschaftlich, politisch, kirchlich, privat – „jede Menge Hoffnungsmenschen“. Menschen, die trotz allem die Kraft der Hoffnung neu entdecken und daraus leben und handeln. Menschen, die sich nicht entmutigen lassen durch Rückschläge, Fehlschläge, negative Nachrichten, sondern ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten, ihre Charismen ausschöpfen und einsetzen. Der katholische Priester Lothar Zenetti formuliert es so: Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen hoffnungsvollen Weitblick und immer wieder wunderbare Begegnungen mit hoffnungsfrohen Menschen.

Ihre Marie-Luise Bittger