Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)

„Liebe ist fähig, die Zukunft zu wagen.“ (Papst Franziskus www.amoris-laetitia.de; IN: www.pfarrbriefservice.de)
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Dieser Vers erhält für mich heute eine besondere Bedeutung. Wir stehen vor der Herausforderung, liebgewonnene Strukturen loszulassen, neue Wege zu beschreiten und uns auf eine Zukunft einzustellen, die von veränderten pastoralen Räumen und weniger Personal geprägt sein wird. Da mag sich mancher fragen: Wo bleibt da die Kirche? Wo bleibt die Nähe Gottes spürbar, wenn die vertrauten Gesichter weniger werden und die gewohnten Orte sich verändern?
Genau hier setzt die Zusage Jesu an. Er knüpft seine
Gegenwart nicht an die Größe einer Versammlung oder prächtige Gebäude. Er verheißt seine Nähe dort, wo sich Menschen – zwei oder drei, eine überschaubare Zahl – bewusst in seinem Namen zusammenfinden.
Diese Verheißung war für die frühen Christen, oft in kleinen und verfolgten Gemeinden, eine Quelle ihres Mutes und Trostes. Sie wussten, dass Christus mitten unter ihnen war, auch wenn sie nur eine Handvoll waren, die sich in einem Haus oder im Verborgenen versammelten. Ihre Gemeinschaft war der Ort der Begegnung mit Gott, gespeist von gemeinsamem Gebet, dem Austausch über das Wort und gegenseitiger Unterstützung.
Auch für uns heute, im Kontext eines schmerzhaften Übergangsprozesses, kann dieser Vers eine Ermutigung sein. Die neuen, größeren Seelsorgeräume und die sich verändernden Pfarreistrukturen mögen zunächst Unsicherheit auslösen. Doch Jesu Wort erinnert uns daran, dass die Lebendigkeit der Kirche nicht primär von äußeren Strukturen abhängt, sondern von dem lebendigen Glauben und der Verbundenheit der Menschen in seinem Namen.
Es liegt an uns, diese Verheißung mit Leben zu füllen. Überall dort, wo Menschen sich bewusst im Namen Jesu zusammenfinden, wird er gegenwärtig sein. Dort können wir Gemeinschaft erfahren, uns im Glauben stärken und gemeinsam den Weg in die Zukunft gestalten. Lasst uns Orte schaffen, an denen sich zwei oder drei – oder gerne auch mehr – in seinem Namen versammeln, um zu beten, sich auszutauschen und gemeinsam den Glauben zu
leben. Denn dort, wo wir in seinem Namen zusammenkommen, ist er mitten unter uns – gestern, heute und in Ewigkeit.
Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek