Quo vadis?

(Peter Weidemann; www.pfarrbriefservice.de)

Quo vadis?

„Es geht weiter abwärts. Die katholische Kirche in Deutschland versinkt immer tiefer in der Krise. Im Erzbistum Paderborn sind im letzten Jahr 16.310 Katholiken aus der
Kirche ausgetreten.“

Angesichts der aktuellen Schlagzeilen aus den Medien könnte man meinen, es gehe mit der Kirche nur bergab. Gut, dass ich in meiner Arbeit als Gemeindereferent im Pastoralverbund Corvey auch etwas anderes wahrnehme und glücklicherweise viele kleinere und größere Lichtblicke sehe. Ehrenamtliche und Hauptamtliche geben ihr Bestes und versuchen mit den Veränderungen klar zu kommen, weil es um die Zukunft der Kirche geht.

Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort! und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.
(Mt 17,20-21)

Vor Jahren habe ich eine Botschaft verstanden: Wir selbst müssen die Kirche gar nicht retten, viel wichtiger ist das befreiende Evangelium. Es wäre sehr schade, wenn sie in den vielen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen untergehen würde. Abzuwarten, bis „die da oben“ sich ändern und auf offizielle Handlungsanweisungen warten, wie wir als katholische Kirche aus der Misere kommen, kann nicht das Gebot der Stunde sein. Unsere Zeit ist hier und jetzt. Menschen für den christlichen Glauben zu begeistern, die Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben – das muss mehr denn je unser gemeinsames Anliegen werden.

Immer wieder geht es um die Frage: Wie kann es gelingen, Kirche und Glaube zeitgemäß zu präsentieren, sodass die Botschaft ankommt? Wagen wir ruhig mehr Experimente und verharren wir nicht in dem „Das war doch schon immer so“.

Dabei ist klar: Keiner von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und keiner kann alles. Und vieles von dem, was wir versuchen, misslingt auch, weil wir es falsch anpacken. Aber versuchen wir immer wieder neue Wege zu finden, wie der Glaube in dieser Zeit ansprechend daherkommen kann.

Allen, die dabei jetzt schon mithelfen und denjenigen, die in Zukunft mithelfen möchten, wünschen wir dabei viel Segen!

 

Ihr Gemeindereferent Carsten Sperling