Kreuz und Auferstehung

Steinkreuz

(Bild: Ute Quaing; www.pfarrbriefservice.de)

Kreuz und Auferstehung

Im Zentrum vieler Kirchen gibt es Kreuze, die das Ostergeschehen aufnehmen, wie die sog. Irischen Hochkreuze, bei denen das Kreuz von einem Sonnenkranz durchbrochen ist.

Das verbindet Karfreitag und Ostern, Tod und Auferstehung, Dunkel und Licht, Trauer und Freude.

Das Kreuz ist der leidvolle Weg zur Herrlichkeit der Auferstehung. Theologen der antiken Kirche haben das deutlich formuliert unter dem Hauptgedanken: Kreuz und Auferstehung tragen Bedeutung für die ganze Welt.

Wer schon einmal in Griechenland oder anderswo eine orthodoxe Kirche besucht hat, wird dort die uns außergewöhnlich erscheinende Ikone von der Höllenfahrt Christi gesehen haben. Dort ist Folgendes zu sehen:

Der Gekreuzigte stieg hinab ins Totenreich, um den darin gefangenen Menschen die Frohbotschaft zu bringen, den Teufel und dessen Reich zu zerstören und die Menschheit aus diesem Verließ zu befreien.

An der rechten Hand führt er die Menschheit, angefangen bei Adam und Eva aus dem Reich des Todes und des Dunkels in sein Reich.

Die Auferstehung bedeutet daher – im Rahmen dieses
alten Bildes – nicht nur den Sieg des Einzelnen, des einzelnen Christus über den Tod, sondern die Befreiung, die Rettung der gesamten Menschheit aus den Klauen des Todes und des Bösen.

Dieser Tod ist sehr teuer erkauft durch den Tod des Einen, des Jesus von Nazareth. Durch Kreuz und Auferstehung entstand die Gemeinschaft Christi, die Kirche.

An Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben bedeutet, aufgrund seiner Verkündigung, seines Lebens, Sterbens und Auferstehens sich als Adressat einer Zuwendung zu verstehen, auf die im Leben und im Sterben Verlass ist. Ostern ist der Grund dafür.

Die Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen und die Geistsendung haben die 12 Apostel befähigt und bestärkt, die Botschaft vom Gekreuzigten und Auferstandenen zu verkünden. Dazu sind auch wir berufen.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen mit dem alten griechischen Ostergruß (weiterhin) eine gesegnete Osterzeit.

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden.

Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek