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Was nehme ich mir vor?

Bildnachweis: Peter Weidemann; www.pfarrbriefservice.de)

 

Der Beginn eines Jahres
veranlasst nicht wenige zu guten Vorsätzen für das neue Jahr. Die meisten orientieren die Absichten eng an den eigenen Wünschen. Manch einer will abnehmen, das Rauchen aufgeben, mehr Sport treiben, mehr Ordnung halten etc. Haben Sie sich schon gefragt, was Gott sich von Ihnen für das neue Jahr wünscht? Haben Sie Ihn schon direkt gefragt?

Gott ist es keineswegs egal, wie wir unser Jahr gestalten. Auch den Eltern eines Kindes ist es mitnichten gleichgültig, wie es sein Leben verbringt. Es soll wachsen, nicht nur im körperlichen Sinne. Es soll nicht herumdümpeln, seine Zeit und seine Talente vergeuden, mit unwichtigen Dingen den Tag vertrödeln. Viele Kinder wenden viel Zeit und Energien für Ihre Hobbys auf. Zwei- oder dreimal Fußballtraining und ein Spiel am Wochenende sind schon zeitintensiv. Auch das Erlernen von Instrumenten benötigt weit mehr als 15 Minuten pro Woche, und das Reiten ist durch das Vorbereiten des Pferdes und die Arbeiten im Stall nicht mal eben zu bewerkstelligen. Für Vieles ist Zeit und Kraft da und für Vieles springen wir über unseren inneren Schweinehund.

Für Gott auch?

Im Religiösen hat ein anspruchsloser, mittelmäßiger und unambitionierter Geist Einzug gehalten. Vieles will man sich nicht zumuten, was in anderen Bereichen selbstverständlich ist. Es braucht feste Zeiten mit und für Gott, in denen man betet, über sein Wort nachdenkt, zum Gottesdienst geht. Gott ist nicht eine Lappalie. Er ist der Größte, er ist unser Schöpfer, unser Heiland. Ihm verdanken wir alles. Er ist unser Ziel. Ein Vorsatz könnte sein, Gott nicht auf mein Mittelmaß zurecht zu schrumpfen, sondern dass mein Leben an ihm Maß nimmt.

Was können wir für unsere Beziehung zu ihm in diesem Jahr tun?

Ihr Vikar Klur

 

 

 

Unüberhörbar wird Holz vor meiner Haustür geschreddert. Die Weihnachtsbäume gehören nicht nur der Vergangenheit an, nein, sie sind nicht mehr. Und das Holz, das den grünen Nadeln Halt gegeben hat, wird einer neuen Bestimmung übergeben. So schnell verlässt Weihnachten die Bühne der Weltgeschichte.

Für mich bleiben zwei Möglichkeiten. Ich kann ein Jahr auf das nächste Weihnachtsfest warten oder versuchen die Ernte des vergangen Festes einzufahren.

Weihnachten nahm ich teil an der weltweiten Geburtstagsfeier eines menschlichen Kindes, und mein Glauben sagt, ich nahm teil an der Geburtstagsfeier, die Gott in dieser Welt sichtbar werden ließ. Damit beginnt eine Lebensgeschichte.

Das Kind aus der Krippe wird wachsen, sich im Leben bewähren, Menschen zum Staunen bringen und nach 33 Jahren ein Erbe hinterlassen, das nicht nur bei mir große Bewunderung hervorruft. Als Teilnehmer der Geburtstagsfeier werde ich das Geschehen weiter verfolgen, das Wirken dieses Geburtstagskindes unter den Menschen, wie es die Evangelisten festgehalten haben und wie es mir in den kommenden Wochen sonntags verkündet wird. Und so wie ich mich auf diese weitere Geschichte einlasse, werde ich hineingezogen in eine Beziehung, die mich herausfordernd zu einer persönlichen Reifung und Entwicklung anregt.

Zum Jahreswechsel landeten 3 Stichpunkte auf meiner persönlichen Merkliste, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Sie werden mir helfen, die Herausforderungen der vor mir liegenden Lebenszeit anzunehmen und zu meistern.

Ich weiß, nichts ist endgültig fertig in meinem Leben und doch kommt es immer wieder zum unfertigen Abschluss; vieles aus dem letzten Jahr erscheint mir so unvollständig.

Ich frage mich, was wurde abgeschlossen, und was verdient so viel Aufmerksamkeit, dass es von mir zur Abgeschlossenheit gebracht werden sollte?

Was möchte ich im nächsten Jahr für mich verwirklichen? Möchte ich, dass mir selbst unbekannte persönliche Potentiale entdeckt werden, und bin ich bereit, sie anzunehmen und zu nutzen?

Pastor RöttgerNächstes Jahr, wenn wir wieder den Geburtstag Jesu feiern, wird es sicher viel zu erzählen geben. Es werden Geschichten sein, die Ihr, mein und unser Leben geschrieben hat.
Lebensgeschichten, die selbst erarbeitet und kunstvoll gestaltet wurden.

In Freude voneinander zu hören,

Ihr Markus Röttger