Willkommen?

Immer wieder begegnen wir Menschen in unseren Gemeinden, die nicht von hier sind, die auch nicht immer in die Kirche kommen oder sich gar zum ersten Mal in unseren Reihen befinden. Haben Sie sich überlegt, wie sich diese fühlen? Was denken Sie über diese
Menschen?

Was wollen die hier?
Kommen die auch mal?“

Neulich erzählte mir ein Bekannter meines Alters, der für ein paar Jahre in Süddeutschland gelebt hat, dass ihn in all den Monaten nie jemand von der Kirchengemeinde angesprochen habe. Er ist dort jeden Sonntag zur Kirche gegangen und hat sich sogar als Lektor eingebracht. Wollen wir nur unter uns bleiben, jeder für sich? Freuen wir uns nicht, wenn neue Menschen den Weg in unsere Kirche finden? Sind wir bloße Besucher eines Konzertes, die mit den andern nur insofern etwas zu haben wollen, dass sie für die Gesamtstimmung gut sind, da es schöner ist, wenn die Reihen gefüllt sind?

Nicht selten sehe ich Menschen, wenn ich aus der Kirche herausgehe, die nicht mitsingen, weil sie kein Gotteslob vor sich haben. Hat sie wohl jemand mal gefragt, ob sie ein Gotteslob wollen, ob sie überhaupt wissen, wo man ein solches in der Kirche finden kann? Auch ist nicht allen immer klar, wohin sie sich setzen können. Fühlt sich überhaupt jemand in unseren Kirchen verantwortlich, solchen Menschen ein wenig Gastlichkeit zu erweisen? Warum sieht man eigentlich kaum einen in jüngster Zeit nach Höxter geflüchteten Menschen bei uns? „Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.“ (1 Korinther 12, 12-13.27)

Jonas Klur