Christi Himmelfahrt.

Fingerzeig am Chiemsee

Bild: Christine Limmer: Fingerzeig, in Seebruck am Chiemsee, Skulptur von Heinrich Kirchner; www.pfarrbrief-service.de)

Liebe Mitchristen,

am 25. Mai feiern wir das Fest Christi Himmelfahrt. Wenn wir von Himmel und Himmelfahrt reden, schauen wir automatisch nach oben, obwohl wir wissen, dass Gott nicht irgendwo über dem Sternenzelt ist, sondern überall.

Was bedeuten die Worte „Himmel“ und „Himmelfahrt“? Jesus selbst spricht nicht von Himmelfahrt. Er sagt: „Ich gehe zum Vater.“ Das ist der Sinn und das Ziel seines Lebens: beim Vater zu sein. Er ist sein Zuhause.

Auch wir sehnen uns nach einem guten Zuhause. Unser eigentliches Zuhause ist nicht ein bestimmter Ort, sondern ein bestimmter Zustand. Ich bin dort zu Hause, wo ich verstanden werde, wo ich Zuwendung und Freundschaft erfahre. Mit anderen Worten: Zu Hause bin ich dort, wo ich glücklich bin. Genau das meint Jesus. Himmel ist für ihn der Zustand frohen und liebevollen Zusammenseins aller beim Vater.

 

Somit ist Himmelfahrt der Weg zum Vater. Auf diesem Weg ist Jesus uns vorausgegangen, um uns eine ewige Heimat, ein ewiges Zuhause zu bereiten. Es ist gut, dass wir wissen, wohin wir gehören.

Jesus ist beim Vater, aber er ist zugleich unter uns geblieben. Darum kann es schon hier und jetzt unter uns Himmel geben: überall da, wo wir Lebensumstände schaffen, in denen sich Menschen geborgen, frei und froh fühlen können. Wo Menschen einander in Liebe begegnen, wo die Liebe und Güte ist, da ist Gott. Wo Menschen sich Vertrauen schenken, wo sie Gerechtigkeit schaffen, wo sie einander ermutigen, sich helfen und einander die Hände reichen – da ist Jesus, da ist der Himmel.

 

Es grüßt

Pastor Honisch