Erfolgreiche Sternsinger Aktion 2017

Sternsinger Höxter

Aussendung der Sternsinger in St. Nikolai

Gemeinsam für Menschen, die Not leiden: Der große Schulterschluss von 120 Sternsingerinnen und Sternsingern hat am Dreikönigswochenende 2017 in Höxter und Boffzen ein Spendenergebnis von 15843 Euro hervorgebracht. „Das ist richtig viel Geld. Es wird den Kindern in Kenia helfen. Wir freuen uns riesig, dass wir dazu beitragen konnten“,  sind die jungen Könige überwältigt.

Sternsinger 2017

nach der Einkleidung

Was sie geleistet haben, ist aber auch enorm: Bei klirrender Kälte gingen sie  von Haus zu Haus und klingelten an den Türen der Menschen. Eingefrorene Hände und Füße hielten sie nicht davon ab, weiterzuziehen. In der Dechanei, im Pfarrheim an der Ostpreußenstraße und auch im Boffzener Pfarrheim konnten sich die Könige zwischendurch immer wieder stärken. Ehrenamtliche Helfer des  Organisationsteams hatten in den drei „Sternsingerzentralen“ süße und herzhafte Köstlichkeiten sowie wohltuende warme Getränke für die Sternsinger und ihre Begleiter zubereitet.

Unterwegs waren die Könige in Gedanken oft in der Turkana, einer der trockensten Regionen der Welt im Nordosten Kenias. Dieses Gebiet stand im Fokus des  Dreikönigssingens 2017. Wegen des Klimawandels warten die Menschen dort seit Jahren verzweifelt  auf Regen. Die extreme Dürre, die ihnen die natürlichen Lebensgrundlagen entzieht,  ist Folge des Klimawandels. Daher zogen die Sternsinger mit einer weiteren  Botschaft durch die Straßen: „Wir alle stehen in der Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren und das Klima zu schützen.“

Sternsinger 2017

Sternsinger-Besuch im Krankenhaus

In dieser Mission folgten die Könige dem  Stern über Bethlehem und brachten den Menschen den Segen des neu geborenen Erlösers.  Überwiegend wurden die Kinder und Jugendlichen aufgeschlossen und freundlich empfangen. Mit strahlenden Augen erzählten  die Könige nach getaner Arbeit von herzlichen Begegnungen. Eine Dame beispielsweise war angenehm überrascht, als sie die Haustür öffnete: „Ich hatte kleinere Kinder erwartet und freue mich sehr, dass Ihr Großen auch mitmacht“, zollte sie den Acht-Klässlern, die in den Königsgewändern vor ihr standen, Anerkennung.

Eine andere Gruppe wurde von einer Höxteranerin  hereingebeten:  Die Frau füllte Wärmflaschen, an denen  die Kinder ihre eiskalten Füße aufwärmen konnten. Unterdessen föhnte der  Ehemann die Schuhe der Könige warm. „Wir haben uns sehr gefreut“, berichteten die Sternsinger nach der Rückkehr in ihre „Zentrale“.

Rührend  auch die Flüchtlingsfamilie, die von dem Wenigen, was sie hat, spendete und sich geradezu entschuldigte,  dass sie nicht mehr geben könne. Eine Konfirmanden-Gruppe berichtete bei der Mittagsrast von einem Mann aus Spanien, der ihnen erzählte, dass in seiner Heimat die Könige die Geschenke bringen. „Habt Ihr Bonbons mit?“ fragte er die jungen Leute augenzwinkernd und gab ihnen anschließend natürlich gern für den guten Zweck eine Spende.

Unterwegs hielten Passanten die Sternsinger an, um ihre Spendendose zu füllen. „Schreibt uns den Segen an unser Haus“, baten sie. Andere erkundigten sich, ob die Sternsinger noch zu ihnen kommen.  In einigen Häusern unterbrachen die Menschen die Könige beim Singen: Sie holten ihre Angehörigen herbei. Diese sollten unbedingt mit zuhören.

In der Mittagszeit des Sternsinger-Samstags öffnete sich die Tür des Pfarrheims in der Ostpreußenstraße. Ein Mann trat mit einer Bitte ein: „Meine Mutter feiert heute ihren 85. Geburtstag. Alle Gäste sind schon zur Feier in die Gaststätte gefahren. Meine Mutter möchte aber erst dann das Haus verlassen, wenn die Sternsinger bei ihr waren.“  Eine Gruppe mit drei Jungs war  in dem Moment  gerade zur Mittagspause im Pfarrheim und machte sich flugs auf den Weg zur Jubilarin. „Den Wunsch erfüllen wir ihr gern“, strahlten die drei Könige. So musste die Festgesellschaft nicht lange auf die Hauptperson warten.

Diese schönen Begebenheiten  bestärken die Kinder und Jugendlichen immer wieder in ihrem segensreichen Dienst. Natürlich erleben sie  auch das Gegenteil:  Menschen öffnen nicht, obwohl sie zuhause sind. Andere weisen die Gruppen schroff ab. In den meisten Fällen erreichen die Sternsinger jedoch die Herzen der Menschen. Viele Bürgerinnen und Bürger warten jedes Jahr  ganz sehnsüchtig auf sie  und rechnen den Kindern und Jugendlichen ihren Einsatz hoch an.

Diese positive Rückmeldung erhielten auch die Gruppen, die den Segen Gottes in die Seniorenheime und zu den Kranken ins  St.-Ansgar-Krankenhaus brachten. „Wie schön, dass Ihr da seid. Wir haben schon auf Euch gewartet“, empfing eine Krankenschwester die Sternsinger freudestrahlend auf ihrer Station.  „Wir sind ein christliches Krankenhaus. Es ist wichtig, dass wir dies auch nach außen dokumentieren“, betonte sie.

Momente wie diese, das Wohlwollen und die Spendenbereitschaft der Menschen und auch die bewegende Gestaltung des zentralen Aussendungsgottesdienstes in der Nikolaikirche bleiben Königen und Helfern gleichermaßen in bester Erinnerung. Es war beeindruckend, als sich die große Sternsingerschar in ihren prachtvollen Gewändern nach dem Aussendungsgottesdienst auf der Altarinsel der Kirche zum Erinnerungsfoto versammelte.

Von dort aus machte sich die große Schar auf den Weg  zu einer Solidaritätsoffensive, die Ihresgleichen sucht.  In Höxter und Boffzen umspannte sie wie in den Vorjahren die Konfessionen: Die katholischen Kirchengemeinden St. Peter und Paul, St. Nikolai Höxter und St. Liborius Boffzen, die Evangelische Kirchengemeinde Höxter und die Evangelisch-freikirchliche Gemeinde am Knüll gestalteten die Sternsingeraktion in bewährter ökumenischer Zusammenarbeit.   Der evangelische Pfarrer Dr. Björn Corzilius zog ein begeistertes Fazit: „Es war eine tolle Aktion. Vielen Dank allen großen und kleinen Sternis.“

(Sabine Robrecht)