Heilige

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Martha Gahbauer; www.pfarrbriefservice.de)

Wir können am Allerheiligentag nicht alle Heiligen feiern.

Es sind zu viele, als dass man auch nur ihre Namen aufzählen könnte. Nicht einmal die Tage vieler Jahre reichen aus, um für jeden Heiligen einen eigenen Festtag zu reservieren.

Wäre weniger nicht mehr?

Für jeden Tag im Jahr ein heiliger Mann und eine heilige Frau, das würde doch genügen?

Doch es ist gerade die unerschöpfliche Vielfalt von heiligen Lebensentwürfen, die Allerheiligen so faszinierend machen kann.

Zwar geht es immer um dieselben Fragen: „Wie kann ich glücklich werden? Wie kann ich mein Leben mit Sinn erfüllen? Wie kann ich Gott dienen und Christus nachfolgen?“ Aber jedes Heiligenleben gibt auf diese Fragen eine ganz persönliche Antwort.

Heilige kommen aus allen Ländern, Kulturen, sozialen Schichten und Epochen. Es sind Menschen mit Fehlern und Schwächen, unvollkommen und oft beladen mit Zweifeln. – Aber sie verwirklichen, was christlicher Glaube bedeutet: Sie treten in innige Beziehung mit Gott und führen ein Leben in Gebet und Meditation. Sie treten für Gerechtigkeit ein und weisen auf Unrecht offen hin. Unerschrocken bekennen sie sich zu Christus, auch wenn dieses Bekenntnis ihr Leben kostet. Auf der Seite der Armen sind sie zu finden und zeigen der Welt, was Liebe ist. Sie engagieren sich für den Bewahrung der Schöpfung.

Kein Heiliger vollbringt das alles gleichzeitig. Aber Allerheiligen zeigt, dass der Traum von einer besseren Welt keine Utopie ist.

Die Heiligen sind nicht Geschichte; Heiligen kann man auch heute begegnen. Es geht darum, auf das zu hören und das zu verwirklichen, was Gott mit uns vor hat, und mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten dem Sinn des Lebens und dem Reich Gottes auf der Spur zu bleiben.

Krismsnek 01 

Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek