Geistliches Wort 09.12.

… wie ein Licht
in dunkler Nacht

Licht in der Dunkelheit ist etwas Schönes. Die momentan adventlich illuminierten Orte vermitteln eine angenehme Stimmung. Mehr noch: Licht nimmt die Bedrohung der Dunkelheit. Es vertreibt die Nacht nicht, aber: Licht kann Leben retten, wenn Sie an Leuchttürme o. ä. denken. Und das Licht des Morgensterns kündet den anbrechenden Tag an.

Licht in der Dunkelheit ist eines der zentralen Bilder, die die Advents- und Weihnachtszeit prägen.

Da ist die Weihnachtsgeschichte des Lukas. Durch die Botschaft des Engels erfahren Hirten nachts von der Geburt Jesu. Jesus wird für sie zu einem Licht der Hoffnung, das sie weiter tragen. Das ist wie ein Licht in dunkler Nacht. Wie der Morgenstern.

Und da ist der Beginn des Johannes-Evangeliums: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. … In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“ Jesus ist dieses Wort Gottes. Das Wort, in dem Gott zu uns redet, das Wort, das Leben schafft. Das ist wie ein Licht in dunkler Nacht. Wie der Morgenstern.

Unser Wort Weihnachten bedeutet „in heiligen Nächten“. Es hat überdies auch die Bedeutung: Nacht der Heilung, Nacht der Rettung oder Nacht des Beistandes.
Weihnachten ist wie ein Licht in dunkler Nacht.
Wie der Morgenstern.

Wahrscheinlich hat der evangelische Journalist und Autor Jochen Klepper diese Wortbedeutung von Weihnachten gekannt, als er im Jahre 1938 diese Zeilen verfasst hat:

Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern.

Die Nacht ist vorgedrungen, nicht beendet. Die Nacht des Lebens, die Dunkelheit der Welt muss vom Menschen durchschritten werden. Aber das kann nur, wer den Morgenstern vor Augen hat. Denn: Der Morgenstern ist der Stern, der den Sonnenaufgang ankündigt. Es ist ein auffallend heller Stern, der vor dem Sonnenaufgang sichtbar wird.

Weihnachten ist wie der Aufgang des Morgensterns, der uns den anbrechenden Tag ankündigt, den Tag, der keinen Abend kennt. Deshalb fährt Jochen Klepper fort:

Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf.
Ihr sollt das Heil dort finden

Krismsnek 01Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht

Hans-Bernd Krismanek, Pastor